Fragwürdiger Beauty-Trend aus den USA: Blowtox gegen fettiges Haar

Vor allem in den USA lassen sich immer mehr Frauen Botox in die Kopfhaut spritzen. (Bild: Getty Images)
Vor allem in den USA lassen sich immer mehr Frauen Botox in die Kopfhaut spritzen. (Bild: Getty Images)

Mit Botox gegen Fältchen, mit Blowtox gegen fettiges Haar – so heißt es. Immer mehr Menschen in den USA lassen sich gerade das bekannte Nervengift in die Kopfhaut spritzen. Der skurrile Beauty-Trend aus New York soll dabei nicht nur fettigem Haar vorbeugen, sondern auch mehr Volumen zaubern. Doch jede Schönheits-Behandlung hat ihren Preis.

Endlich Sommer! Doch Schweiß und hohe Luftfeuchtigkeit sind Feinde der perfekten Föhnfrisur. Das Wundermittelchen Blowtox soll jetzt Abhilfe schaffen. Die Methode ist vor allem für Frauen gedacht und wird in die Kopfhaut injiziert. Das neurotoxische Protein blockiert den Neurotransmitter Acetylcholin, der für die Schweißproduktion zuständig sind. Das Versprechen: Auch eine schweißtreibende Einheit im Sportstudio kann der Frisur nichts anhaben. Doch was zunächst das eine oder andere Frauenherz hüpfen lässt, ist (natürlich) nicht ganz unschädlich.

Das weiß auch Beauty-Experte und Trendberater Denny Kinder aus Berlin, der von einer solchen Schönheitsbehandlung abrät: „Ich halte nicht viel von diesem Trend, denn durch das Botox wird nicht nur die Kopfhaut gelähmt, sondern auch die Haarwurzel. Dadurch fettet die Kopfhaut zwar nicht, doch die Wurzeln bzw. die Muskeln sind tot gelegt, wodurch die Haare nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden und ausfallen können.“

Die Folge: Nachwachsende Haare sehen dann fad und trocken aus und könnten im schlimmsten Fall abbrechen. Auch Schuppen könnten sich laut dem Experten dann bilden. Doch nicht nur das.

„Der Schweiß auf der Kopfhaut ist ein natürlicher Schutz des Körpers, der verhindern soll, dass die Kopfhaut austrocknet. Durch das Botox wird der natürliche Säureschutzmantel der Kopfhaut zerstört. Dieser ist jedoch wichtig, damit keine Keime, Bakterien und andere Schadstoffe in die Haut gelangen.“

Ein weiterer Nachteil: Eine Sitzung soll bis zu 1.300 Euro kosten. Dann das Geld lieber in Pflegeprodukte investieren, rät Kinder: „Trockenshampoo kann hilfreich sein und dabei helfen, die Kopfhaut weniger zu waschen. Auch wenn das am Anfang mühsam ist, es trägt dazu bei, dass auf Dauer weniger Talg produziert wird.“