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Fremder greift Läuferin auf Facebook an: „Kein Wunder, dass Joggerinnen vergewaltigt werden.“

Symbolfoto: Beim Joggen setzen viele Läufer auf luftige Kleidung. (ddp Images/Monkey Business 2/Sho)
Symbolfoto: Beim Joggen setzen viele Läufer auf luftige Kleidung. (ddp Images/Monkey Business 2/Sho)

Laurah Lukin ist Läuferin aus Leidenschaft. Regelmäßig nimmt die Professorin aus Cincinnati (Ohio) an Wettkämpfen teil – zuletzt an einem Halbmarathon. Für ihr Outfit bei diesem Marathon wurde sie nun online beschimpft.

Auf Facebook berichtet sie: „Heute Morgen wurde ich wach und hatte eine Benachrichtigung, dass ich in meinem Lauf-Foto auf Facebook markiert worden bin. Interessiert zu sehen, wie dieser Tag eingefangen wurde, habe ich das Bild angeklickt und war sprachlos von den vielen Kommentaren eines Mannes, den ich nicht kannte.“

Und dann zitiert die Halbmarathon-Läuferin den Mann, dessen Kommentar im Netz für Aufsehen sorgt. Während jemand ihre muskulösen Beine bewundert, antwortet Dave Alzayer: „Das liegt daran, dass sie keine verdammten Klamotten hat und um ihr Leben rennt … kein Wunder, dass Joggerinnen vergewaltigt werden.“

Eine Aussage, die nicht nur Laurah Lukin sprachlos macht. Auf Facebook ist der Zuspruch für die Joggerin groß – von Frauen und Männern. „Du solltest stolz auf das sein, was du erreicht hast. Die ganzen Cincinnati-Läufer, Männer und auch Frauen, sind auch stolz auf das, was du erreicht hast“, schreibt ein Facebook-User namens Chris. Und eine Frau namens Jerri kommentiert: „Ich kämpfe diesen Kampf seit den 1960ern.“

Besonders schockierend: Immer wieder machen Anschuldigungen die Runde, dass Frauen aufgrund ihres Kleidungsstils selbst für ihr Schicksal verantwortlich sind. Auch Laurahs Kritiker Dave Alzayer schlägt mit seinem Kommentar in diese Kerbe.

„Ich war sofort von mir selbst enttäuscht, dass meine erste Reaktion auf den schrecklichen Kommentar dieses Mannes war, meine Kleidungswahl zu verteidigen“, schreibt Laurah auf ihrer Facebook-Seite. „Schließlich gab es von dem Lauf Fotos von Männern mit nacktem Oberkörper, von Männern in kurzen Shorts, Männern in engen Shorts – und trotzdem hat er sich nicht genötigt gefühlt, einen Kommentar über deren Potenzial eines sexuellen Angriffes zu machen.“

Für die zweifache Mutter steht fest: „Es ist nicht meine Aufgabe, ein Lauf-Outfit oder Work-out-Kleidung auszusuchen, um die Versuchung von Männern im Zaum zu halten. Die Länge meiner Shorts ist kein Anzeichen für Interesse, eine Einladung oder Zustimmung. NIEMAND bettelt darum, vergewaltigt zu werden.“