Für mehr Nachhaltigkeit: H&M testet Verleihservice

In Zeiten, in denen Fast Fashion immer mehr in der Kritik steht, will auch die schwedische Modekette H&M ihr Image verbessern und einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit machen. Im Flagship-Store in Stockholm können Kunden bestimmte Kleidungsstücke künftig gegen eine Gebühr ausleihen.

In diesem H&M-Store in Stockholm können Kunden künftig auch Kleidung ausleihen. (Bild: Getty Images)
In diesem H&M-Store in Stockholm können Kunden künftig auch Kleidung ausleihen. (Bild: Getty Images)

Für umgerechnet rund 32 Euro pro Kleidungsstück und Woche können sich Mitglieder des H&M-Clubs in der Filiale am Sergels Torg in der Stockholmer Innenstadt künftig ausgewählte Kleidungsstücke aus den "Conscious Exclusive"-Kollektionen der Jahre 2012 bis 2019 ausleihen. Erlaubt sind bis zu drei Teile gleichzeitig und wer Hilfe braucht, kann sich vor Ort von einem Styling-Team beraten lassen.

Nach dem Testlauf könnte der Verleih-Service in mehreren Ländern angeboten werden

Der Verleih-Service soll erst einmal drei Monate lang getestet werden, um dann zu sehen, ob er ausgeweitet werden wird. In einer Mitteilung sagte Pascal Brun, Head of Sustainability bei H&M: "Wir freuen uns schon, das Ganze zu bewerten, weil wir hingebungsvoll versuchen, die Art wie Mode heute gemacht und konsumiert wird, zu verändern." Zusätzlich zum Verleihservice bietet H&M einen Reparatur-Service für Kleidung an, die beschädigt ist oder auch nur aufgehübscht werden soll.

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Die Modebranche ist einer der größten Umweltverschmutzer

Mit diesem Schritt folgt H&M Konkurrenten wie Urban Outfitters oder Banana Republic, die einen solchen Service bereits anbieten. Daneben setzt das wachsende Umweltbewusstsein der Kunden insbesondere Hersteller von Fast Fashion unter Druck.

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Laut eines Berichts der Vereinten Nationen ist die Modeindustrie für zehn Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und kostet mehr Energie als der Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Zudem wird bei der Produktion von Kleidungsstücken extrem viel Wasser verbraucht und die Umwelt geschädigt. Ganz abgesehen von den prekären Verhältnissen, in denen Arbeiter und Arbeiterinnen die Mode oft fertigen.

In Berlin Mitte gibt es seit kurzem übrigens die kleine H&M-Filiale "Mitte Garten", in der man sich ebenfalls Kleidung ausleihen kann. Laut "Vogue" sogar kostenlos, dafür aber nur für 48 Stunden.

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