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Götze: "WM-Finaltor hat mich in eine Ecke gestellt"

Mario Götze (Foto: ddp)

Anfang der Saison kehrte Mario Götze zurück auf dem Fußballplatz, erst für seinen Jugendverein Borussia Dortmund, gegen Frankreich feierte der 25-Jährige dann auch sein langersehntes Comeback für die deutsche Nationalmannschaft.

Eine Stoffwechselerkrankung hatte ihn seit Februar außer Gefecht gesetzt, auch der Weltmeister musste da "erst einmal googeln, um überhaupt zu wissen, was das ist", verriet Götze nun in einem Interview mit der Welt am Sonntag.

Geradezu "erleichtert" sei er gewesen, als die Krankheit bei ihm diagnostiziert wurde, "dass irgendwas nicht stimmte, das habe ich gemerkt."

Götze: "Krankheit ist ausgeheilt"

Nach der komplett absolvierten Sommervorbereitung beim BVB und 14 Pflichtspielen seit Saisonbeginn sieht sich der Mittelfeldregisseur nun wieder "bei 100 Prozent". Viele Fans dürften sich sich dennoch weiterhin gefragt haben, ob die tückische Krankheit weiter eine Rolle im Leben von Mario Götze spielte oder nicht.

Der Ex-Bayern-Profi gab nun erstmals Auskunft zu diesem Thema: "Sie ist ausgeheilt", so Götze, der an einer erfolgreichen Rückkehr in den Profifußball "nie gezweifelt" habe. "Mir war sofort klar, dass das nicht von einem Tag auf den anderen behoben werden kann."

Dass der 25-Jährige nun auch wieder zum Kreise der Nationalmannschaft gehört, bezeichnet er als "Meilenstein": "Dafür muss die Leistung stimmen. Und ich denke, Jogi Löw hat mir keinen Almosen gegeben, als er mich berief, sondern weiß, was er an mir hat."

WM-Tor hat mich "in eine Ecke gestellt"

Das nächste große Ziel ist nun die Weltmeisterschaft 2018 in Russland, für die Götze wegen seines Weltmeister-Tores gegen Argentinien vor vier Jahren aber keinen Bonus für sich sieht: "Das möchte ich nicht und das ist auch nicht mein Anspruch", erklärt er.

Auch wenn das Tor in der 113. Minute der Verlängerung im WM-Finale gegen die Südamerikaner in die Geschichte einging und viele Fans Götze darauf immer wieder ansprechen, sieht Götze darin keine Last.

"Sie können ja mal eine Umfrage unter Fußballern machen, ob jemand so ein Tor nicht gern schießen würde. Die Antworten dürften recht klar sein. Ich verbinde dieses Tor ausschließlich mit positiven Gefühlen. Auch wenn ich weiß, dass dieser Treffer Assoziationen ausgelöst und mich in eine gewisse Ecke gestellt hat", sagt Götze. "Ich galt plötzlich als Knipser, als Instinktfußballer. Aber das ist nicht die Rolle, die ich für mich sehe."

Götze sieht sich als Spielgestalter

Zwar gelang ihm in dieser Saison noch kein Tor, seine Vorbereiter-Qualitäten (vier Assists) kommen aber schon wieder zum Tragen.

"Ich sehe mich ganz klar als Mittelfeldspieler, der im Zentrum agiert, auf der Position Acht oder Zehn", meint Götze. "Da habe ich in der Jugend gespielt, und auch überwiegend als Profi. Ich sehe mich als Spielgestalter und nicht als Vollstrecker."

Während Götze bei Bayern oftmals auf den Flügel ausweichen musste, setzt ihn BVB-Trainer Peter Bosz nun zumeist wieder auf seiner Lieblingsposition ein. Auch das dürfte dem Weltmeister derzeit zugute kommen.