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Gasspeicher können trotz hohen Gaspreises weiter befüllt werden

BONN (dpa-AFX) - Die Gasspeicher in Deutschland können trotz des hohen Gaspreises weiter befüllt werden. Darauf hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Freitag in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur hingewiesen. Der Füllstand aller Speicher lag nach jüngsten Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber bei gut 78 Prozent.

Deutschlands größter Speicher im niedersächsischen Rehden war zu 58 Prozent gefüllt. Aus technischen Gründen nimmt bei diesem Porenspeicher die tägliche Einspeisekapazität mit zunehmendem Füllstand ab. Auf den Speicher in Rehden entfallen allein rund 18 Prozent der gesamten deutschen Speicherkapazität. Am 1. November sollen die deutschen Speicher zu mindestens 95 Prozent gefüllt sein.

Insgesamt sei die Gaslage angespannt. "Aber nach wie vor ist die Versorgung stabil. Sowohl die Industrie wie die privaten Haushalte leiden allerdings unter gravierenden Preissprüngen", sagte Müller. Es sei "ganz wichtig", den Gasverbrauch zu reduzieren. "Weil wir befürchten müssen, dass wir nach wie vor zu wenig Gas von Russland bekommen und andere Gasquellen aus Norwegen, Belgien, Holland, vielleicht Frankreich, das nicht komplett kompensieren können." Darum sei eine Einsparung von mindestens 20 Prozent des Gases über alle Abnehmer hinweg eine wichtige Aufgabe für diesen Winter.

Ob im kommenden Winter die Notfallstufe ausgerufen werden müsse, könne seriös niemand vorhersagen. "Und wir beschäftigen uns auch mehr damit, wie wir das vermeiden können." Man setze alle Energie darauf, eine Gasmangellage zu vermeiden, "weil sie keine gute Situation wäre".