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Gefahr durch Zähneputzen? Das muss man über den RDA-Wert wissen

Cremes und Pasten können Zähne nicht nur reinigen, sondern auch ruinieren. (Bild: Getty Images)
Cremes und Pasten können Zähne nicht nur reinigen, sondern auch ruinieren. (Bild: Getty Images)

Bei Zahnpasten achten Kunden auf mehrere Dinge: etwa auf den Preis, den Fluoridgehalt oder den Weißmacher-Effekt. Was aber wohl die wenigsten Konsumenten im Blick haben, ist der RDA-Wert, der über den Abrieb informiert. Die Folgen können verhängnisvoll sein.

Der WDR hat für einen Bericht mehrere Zahnpasten auf ihren RDA-Wert getestet. Dabei geht es um den Abrieb-Effekt, der beim Putzen entsteht. RDA steht für “Relative Dentin Abrasion” (verhältnismäßiger Abrieb an den Zähnen). Durch winzige Teilchen in der Zahnpasta, meist Siliciumdioxid, werden so beim Putzen Verfärbungen auf den Zähnen sowie Bakterien im Mundraum entfernt.

RDA-Wert wird von Herstellern kaum angegeben

Doch die Sache hat auch einen Nachteil. Enthält eine Zahnpasta zu viele Putzkörper, kann durch falsche oder zu intensive Anwendung der Zahnschmelz angegriffen werden. Dadurch entstehen Putzschäden, unter anderem an Zahnfleisch und Zahnhälsen. Doch Verbraucher stehen vor einem Problem: Der RDA-Wert wird von den allermeisten Zahnpasta-Herstellern nicht auf der Verpackung angegeben.

Der WDR fragte bei rund zwei Dutzend Herstellern nach und listet die Rechercheergebnisse auf seiner Webseite auf. Dazu muss man wissen: Ein RDA-Wert von 30 bis 69 gilt als niedrig, ist also sanft im Abrieb und weist eine geringe Putzkraft auf. Als mittleres Niveau gelten Werte von 70 bis 149, als hoch Werte von 150 bis 250. Alles darüber ist in Deutschland verboten. Jedoch sollte auch die Beschaffenheit der Zähne bei der Wahl der richtigen Paste bedacht werden. Der Berliner Zahnarzt Dr. Hendrik Felke erklärt gegenüber Yahoo: “Bei Patienten mit starken Zähnen ist ein RDA-Wert zwischen 40 und maximal 70 okay. Wenn der Zahnhals sehr sensibel ist, sollte man auf den RDA-Wert fast verzichten.”

Zahnpasta mit hohem RDA-WERT

Laut Bundeszahnärztekammer sind RDA-Werte bereits ab 100 stark abrasiv. Von den 26 Marken, die der WDR auf seiner Webseite auflistet, erreichen 12 einen Wert darüber, wobei eine Zahnpasta sogar auf einen Wert von über 150 kommt.

Dontodent Black Shine (110)
Eurodont Aktiv Fresh (149)
Eurodont Fresh and Clean (149)
Eurodont Mint Fresh (149)
Eurodont Fresh & White (149)
Müller Sensident Zahncreme Complete (100)
Müller Sensident Zahncreme White (100)
Rapid White Direct White (168)
Rossmann Perlodent Med Kräuter (130)
Rossmann Prokudent Brillantweiss (138)
Sensodyne Pro Schmelz sanftes Zahnweiss (103)
SuperBlack Zahnpasta (100)

In dem WDR-Beitrag wird zudem noch erwähnt, dass die Zahnpasta “blend-a-med Complete Protect” einen RDA-Wert von 190 hat. Damit hilft dieses Produkt zwar effektiv bei Verfärbungen, kann aber zum echten Problem für bereits geschädigte Zähne werden.

Um Putzschäden zu verhindern, sollte die Zahnreinigung nicht zu lange dauern oder zu oft stattfinden. Zweimal am Tag reicht. Außerdem ist es wichtig, nicht zu fest und druckvoll zu putzen. Wer zu Zahnfleischbluten neigt oder empfindliche Zahnhälse hat, sollte sensitive Zahnpasten verwenden. Alle vom WDR getesteten Sensitiv-Pasten wiesen einen niedrigen RDA-Wert auf und sind somit völlig unbedenklich.