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So gefährlich ist Zähneknirschen im Schlaf wirklich

Zähneknirschen hat schädliche Nebenwirkungen. (Bild: ddp Images)
Zähneknirschen hat schädliche Nebenwirkungen. (Bild: ddp Images)

Es passiert im Schlaf: Viele Menschen knirschen nachts mit den Zähnen und schaden ihrem Gebiss dauerhaft – ohne es zu merken.

Zähneknirschen ist mehr als ein Ausdruck von Unzufriedenheit – wer nachts seine Kiefer aufeinanderpresst, hat in den meisten Fällen Stress, Angst und unverarbeitete Gedanken zu bewältigen. Der Druck, der sprichwörtlich auf der Seele lastet, überträgt sich direkt auf den Kiefer.

Beim in der Medizin als Bruxismus bezeichneten Zähneknirschen oder –pressen kann zwischen Ober- und Unterkiefer ein Druck von bis zu 480 kg/cm² entstehen. Das entspricht mehr als dem 10-fachen des normalen Kaudrucks. Und das für bis zu 45 Minuten pro Nacht.

Laut einem Bericht der Bundesärztekammer aus dem Januar 2017 zum Thema Bruxismus sind es vor allem beruflich erfolgreiche Frauen zwischen 30 und 45 Jahren, die unter dem Phänomen leiden. Ihr Alltag ist voller Termine, Pläne und Dinge, die sie erledigen müssen. Doch nicht alle schaffen es, abends auch wieder abzuschalten.

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Wer bereits tagsüber an den Fingernägeln, den Lippen oder der Wange knabbert und übermäßig häufig Kaugummi kaut, um seine Anspannung zu kanalisieren, ist laut dem Bericht der Bundesärztekammer prädestiniert, nachts mit den Zähnen zu knirschen. Und das kann schwerwiegende und langfristige Folgen für die Gesundheit haben.

Die Zähne verformen sich mit der Zeit. (Bild: ddp Images)
Die Zähne verformen sich mit der Zeit. (Bild: ddp Images)

Abgesehen davon, dass die Zahnkanten mit der Zeit weiter abgeschliffen und dadurch scharfkantig werden, wird auch der Zahnschmelz angegriffen. Die Zähne werden empfindlicher gegenüber negativen Einflüssen wie Temperaturunterschieden, erklärt Dr. Mervyn Druian vom „London Centre for Cosmetic Dentistry“ gegenüber Yahoo.

Übrigens leiden auch immer mehr Kinder darunter, im Schlaf nicht richtig zu entspannen und nachts mit ihren Zähnen zu knirschen. Diese Erfahrung machte Druian während seiner Sprechstunde immer wieder.

Unter Druck: Auch Kinder können bereits unter Zähneknirschen leiden. (Bild: ddp Images)
Unter Druck: Auch Kinder können bereits unter Zähneknirschen leiden. (Bild: ddp Images)

Die durch das Zähneknirschen verstärkten Kiefermuskeln können sowohl bei den Kleinen als auch bei Erwachsenen Schmerzen im Mundbereich auslösen und sich auf den gesamten Kopf, ja sogar auf den Nackenbereich übertragen. Das führt wiederum zu Schwindel, Kiefergelenkschmerzen, unruhigem Schlaf und somit erneutem Zähnepressen. Diesen Teufelskreis sollten Sie unbedingt durchbrechen und die Wurzel allen Übels anpacken.

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Statt sich bei Ihrem Zahnarzt lediglich um eine sogenannte Zahnschiene zu bemühen, um dem Knirschen kurzfristig entgegenzuwirken, sollten Sie den Stress in Ihrem Leben auf ein möglichst geringes Maß reduzieren. Yoga oder autogenes Training können beispielsweise dabei helfen, besser abzuschalten und entspannt in den Schlaf zu finden. Eine einheitliche Schlafroutine ist außerdem sinnvoll, um den Körper auf die nächtliche Schlafentspannung vorzubereiten und den Alltag hinter sich zu lassen.

Auch eine Verringerung von Alkoholkonsum und das Meiden von Koffeingenuss und Kaugummikauen helfen dabei, die Nervosität in der Nacht zu reduzieren, so Dr. Mervyn Druian, weil diese Faktoren den Kreislauf tagsüber ständig auf Trab halten.