Gefährlicher Internethype: Zoom-Challenge kann schwere Verletzungen verursachen

Ein neuer Monat, ein neuer Social-Media-Trend: Für ein paar Likes werden bei der Zoom-Challenge auch kleine Kinder und Tiere dem Risiko ernsthafter Gesundheitsschäden ausgesetzt.

Das Prinzip der Challenge ist einfach: Man setzt sich auf den Boden und tut so, als würde man Auto fahren. Im Hintergrund läuft der Lil-Yachty-Song „Mickey“. Sobald das Wort „Zoom“ ertönt, wird die Person auf dem Boden dann ruckartig aus dem Bild gezogen – so, als ob sie rasend schnell mit ihrem Auto wegfährt.

Was erst mal ganz lustig klingt, ist aber durchaus gefährlich: Durch das ruckhafte Wegziehen kann es zu Rücken- und Halsverletzungen kommen. Nicht selten kommt es zu heftigen Stürzen, bei denen der Kopf hart auf den Boden aufknallt. Schleudertraumata und Gehirnerschütterungen sind dann nicht auszuschließen.

Was besonders besorgniserregend ist: Viele Internetuser führen die Challenge nicht selbst durch, sondern filmen ihre Kinder, kleinen Geschwister oder Haustiere, die gar nicht wissen, wie ihnen geschieht und noch empfindlicher für solche rabiaten Aktionen sind.

„Das ist ein Albtraum für jeden Elternteil, besonders, wenn Kleinkinder teilnehmen“, erklärt die Ärztin Jennifer Wider gegenüber dem Frauenmagazin „Women’s Health“. „Bei kleineren Körpern, und sogar unvorbereiteten größeren, kann das Risiko auf Nackenverletzungen, Schleudertraumata und Schädel-Hirn-Traumata erhöht werden, wenn sie zu schnell gepackt und bewegt werden.“

Viele vor allem junge Internetnutzer lassen sich von diesen Risiken jedoch nicht abschrecken oder sind sich nicht bewusst, welchen Gefahren sie sich aussetzen: Allein auf Instagram finden sich über 120.000 Beiträge unter dem Hashtag #zoomchallenge.

Die Zoom-Challenge ist jedoch nicht der erste gefährliche Social-Media-Trend: Anfang des Jahres verbreitete sich die „Tide Pod Challenge“, bei der es darum ging, auf Waschmittelkapseln herumzukauen – selbstverständlich gefolgt von einigen Einlieferungen ins Krankenhaus. Bei der „Deodorant Challenge“ versuchten die Teilnehmer, so lange wie möglich Deo auf eine Stelle ihres Körpers zu sprühen, was teilweise zu schweren Verbrennungen führte.

Ähnliche Folgen hatte die „Salt and Ice Challenge“, bei der sich Teilnehmer Salz auf die Haut streuten und anschließend ein Eisstück darauf legten. Es folgte das „Condom Snorting“, bei dem es darum ging, ein Kondom durch die Nase einzuatmen und anschließend durch den Mund wieder herauszuziehen. Und der nächste gefährliche Internet-hype lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.