Gefährlicher Trend: Warum einige Influencer kein Wasser mehr trinken

Wasser ist lebenswichtig für uns und unseren Körper. Und doch gibt es seit neuestem Influencer, die explizit darauf verzichten, normales Leitungs- oder Mineralwasser zu trinken. Warum? Weil es angeblich gesünder ist. Ein gefährlicher Trend.

Happy beautiful young woman holding drinking water glass in her hand. Health care concept.
Wasser ist wichtig für uns und unseren Körper. (Bild: Getty Images)

Manche Trends sind witzig, andere sind dämlich und wieder andere sind potentiell gefährlich. So wie der neue Trend #nowater, den einige Influencer online als die neue Gesundheits-Geheimwaffe propagieren.

Was steckt hinter dem Trend?

Konkret geht es den Influencern darum, kein “normales“ Wasser mehr zu trinken. Darunter fällt Leitungswasser ebenso wie alle handelsüblichen Mineralwasser. Der Grund: Wir bräuchten es nicht und überhaupt sei die Wasserindustrie dahinter, dass wir möglichst viel trinken, um so ihre Produkte zu verkaufen. Stattdessen praktizieren die #nowater-Fans das sogenannte “Dry Fasting“, wobei sie nur Flüssigkeiten aus Obst und Gemüse zu sich nehmen.

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H320 statt H2O

Angeblich hätte die Methode wahre Wunder auf ihre Gesundheit gewirkt. Das berichten etwa die Influencerinnen Alise Miksta und Sophie Prana auf ihren Instagram-Profilen. Prana – die seit gut einem Jahr auf herkömmliches Wasser verzichtet – schreibt, sie hätte durch das “Dry Fasting“ sogar ihre Nierenfunktion verbessern können. Außerdem habe sie durch den Verzicht von “leerem Wasser“ keine Augenringe und Essensallergien mehr und würde sich allgemein viel besser fühlen.

Auch Alise Miksta schreibt, dass die einzig wahre Flüssigkeit die “lebende“ aus Früchten und Gemüse sei. Den Grundbedarf könne man problemlos über die Nahrung zu sich nehmen, etwa durch wasserreiche Früchte wie Melonen. H302 nennen die Influencerinnen dieses “lebendige Wasser“. Ihre Follower sind geteilter Meinung über die Methode. Viele meinen, es sei “kompletter Blödsinn” oder “Gedankenschrott”. Über Prana schreiben manche, sie sei ausgelaugt und würde ungesund aussehen. Andere feiern die Österreicherin jedoch auch als Inspiration.

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Miksta scheint sich – laut den Bildern ihres Instagram-Accounts – wohl hauptsächlich von Wassermelonen zu ernähren. Sie schreibt aber auch, dass ihre Form der Ernährung sicher nicht für jeden geeignet sei und sie es nicht uneingeschränkt empfehlen würde. In den Kommentaren findet sich überwiegend vernichtende Kritik, dass sie “falsche Informationen” verbreiten würde und nichts davon “medizinisch bewiesen” sei.

Wasser ist wichtig für uns

Trotzdem ist #nowater ein gefährlicher Trend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt jedem Erwachsenen mindestens 1,5 Liter Wasser täglich zu trinken. “Ausreichendes Trinken ist lebensnotwendig, denn unser Körper besteht ungefähr zur Hälfte aus Wasser“, schreiben die Experten in ihrem Flyer “Wasser trinken – fit bleiben“. Nun ist es natürlich richtig, dass unser Wasser oft durch Schadstoffe belastet ist. Gleichzeitig ist Leitungswasser – zumindest in Deutschland – eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel. Darüber hinaus ist der hohe Konsum von Saft und Smoothies aufgrund des vielen Fruchtzuckers auch nicht unbedingt zu empfehlen.

Den Wasser-Entsagern ist es egal. Letztendlich muss jeder selber entscheiden, was seinem Körper gut tut und was nicht.

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