Gegen den Strich gecastet

Den Star aus 'Harry Potter’ einmal als eingefleischten Neonazi zu sehen, hätte man sich einfach nicht denken können. In 'Imperium’ spielt er einen FBI-Agenten, der verdeckt in einer rassistischen Gruppe ermittelt, womit die Zeit mit dem Image als braver Zauberschüler endgültig vorbei sein sollte.

Die Maske bei 'Monster’ hat großartige Arbeit geleistet, denn Charlize Theron in diesem Film zu erkennen, ist fast unmöglich.

Zu dieser Zeit war die Casting-Entscheidung wirklich unkonventionell, war der Schauspieler doch eher durch 'Grease’ bekannt. Aber es hat John Travolta letztendlich so gar nicht geschadet, schließlich wurde er so zur Kultfigur.

Irgendwie war der Cast von 'Spring Breakers’ so ungewöhnlich, dass sicherlich viele den Film bis jetzt noch nicht gesehen haben. Selena Gomez, Vanessa Hudgens und Ashley Benson waren bis zu diesem Film als brave Girls bekannt, doch zusammen mit Rachel Korine zeigten sie in 'Spring Breakers’ ihre dunkle Seite. Für Drehbuch und Regie war Harmony Korine verantwortlich, der auch bei 'Kids’ seine Finger im Spiel hatte - noch Fragen?

Als Joker ist Heath Ledger in 'The Dark Knight’ einfach eine Legende. Seine wahnsinnig gute Arbeit in diesem Film kam so unerwartet, wie die Besetzungsentscheidung, war er vorher doch nie in einer Rolle mit einem solch psychisch kranken Charakter zu sehen.

Änderungen in der Rollenauswahl können sich manchmal wirklich bezahlt machen. Bei Julia Roberts in 'Erin Brockovich’ hat es zumindest geklappt. Der erste Film, der nicht eine romantische Liebeskomödie war, führte gleich zu ihrem ersten Oscar.

Bekannt ist Edward Norton für seine gute Filmauswahl und seine Wandelbarkeit so oder so - man traut ihm einfach alles zu. In 'American History X’ lieferte er aber nicht nur eine wahnsinnig gute schauspielerische Performance ab, sondern hatte auf einmal Berge an Muskeln.

Für die wahren Batman-Fans war Michael Keaton nicht unbedingt der schlechteste dunkle Ritter. Da gab und gibt es gänzlich unpassendere Schauspieler in dieser Rolle. Doch es war sowohl für Michael Keaton als auch für Regisseur Tim Burton beidseitig eine sehr ungewöhnliche Wahl.

Für Sängerinnen ist es sowieso schwer auch als Schauspielerin ernst genommen zu werden, überhaupt dann, wenn man damals eher als “Jenny from the block” bekannt war. Jennifer Lopez in einem Liebesfilm hätte man sich ja noch vorstellen können, aber in 'The Cell’ war sie mehr als unerwartet.

Jennifer Aniston ist die Lustige oder die Nette, aber auf keinen Fall eine Schauspielerin für ein Drama. Könnte man meinen, hätte sie 2002 in 'The Good Girl’ nicht maßlos überzeugt.

Fast jahrzehntelang galt Tom Cruise als Sexsymbol und Traummann vieler Frauen. In seinen Rollen sah er auch immer wirklich gut aus, bis er in 'Tropic Thunder’ mit Halbglatze auf der Leinwand erschien und sogar noch seine komödiantische Seite zum Vorschein kam.

Man kann von Mariah Carey halten, was man will, auch von ihren restlichen Filmen. Doch in 'Precious’ zeigt sie sich von einer Seite, die man von ihr wahrscheinlich so schnell nicht wieder zu sehen bekommt.

Die Grimassen waren es, für die Jim Carrey weltweit bekannt war. In 'Die Truman Show’ zeigte er aber erstmals, das er nicht immer lustig sein muss und sogar kritische Filme machen kann, und dabei auch ein guter Schauspieler ist.

Haare an Vin Diesel und dazu noch Kostüme, in denen seine Muskeln nicht im Vordergrund stehen? Genau das sah man 2006 in 'Find Me Guilty – Der Mafiaprozess’, in dem der Schauspieler einmal zeigen konnte, dass er mehr als ein Actionheld ist.

Ist das wirklich Sacha Baron Cohen in 'Hugo Cabret’? Eigentlich kennt man den Schauspieler nur in Rollen, die er sich selbst auf den Leib geschrieben hat - sei es Ali G, Brüno oder Borat. Martin Scorsese ließ ihn da einen ganz anderen Charakter darstellen.