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So gehen Paare im Laufe ihrer Ehe mit Streit um

Junge Paare pflegen einen anderen Umgang mit Konflikten als ältere, die schon lange verheiratet sind. (Symbolbild: Getty Images)
Junge Paare pflegen einen anderen Umgang mit Konflikten als ältere, die schon lange verheiratet sind. (Symbolbild: Getty Images)

Häufige Streitereien mit dem Partner gehen an die Substanz. US-amerikanische Forscher haben nun mithilfe einer Langzeitstudie herausgefunden, dass Konflikte im Alter jedoch abnehmen und Eheleute nach vielen Jahren mehr Zuneigung füreinander aufbringen können.

Auseinandersetzungen gehören zu jeder Beziehung. Doch häufiges Streiten mit dem Partner kann zermürbend sein. Wer sich fragt, wann die ständigen Zankereien endlich ein Ende haben, kann jedoch beruhigt sein: Forscher der University of California in Berkeley haben laut dem Magazin “The Independent” herausgefunden, dass sich der Umgang mit Konflikten zwischen Eheleuten im Laufe der Zeit zum Positiven hin entwickelt. Demnach werden Konflikte, die im Laufe der ersten und zweiten Phase einer Beziehung zu Streit führen, in späteren Jahren eher humorvoll gelöst.

Für eine Langzeitstudie wurden 87 heterosexuelle Paare über 13 Jahre lang untersucht. Die Eheleute befanden sich entweder im Alter zwischen 40 und 50 Jahren und waren mindestens 15 Jahre lang verheiratet, oder im Alter von 60 bis 70 Jahren mit einer Ehe, die mindestens schon 35 Jahre andauerte. Für die Studie, die im Fachmagazin “Emotion” erschien, sammelten die Forscher insgesamt dreimal Daten über die jeweiligen Paare.

Die US-amerikanischen Forscher glauben, dass eine lange Ehe gut für die mentale Gesundheit ist. (Symbolbild: Getty Images)
Die US-amerikanischen Forscher glauben, dass eine lange Ehe gut für die mentale Gesundheit ist. (Symbolbild: Getty Images)

Humor und Zuneigung im Alter

In 15-minütigen Gesprächen diskutierten die Probanden eine schwierige Phase ihrer Ehe. Dabei fanden die Forscher heraus, dass die verheirateten Menschen im Laufe der Zeit eher Zuneigung gegenüber ihrem Partner zeigten und den anderen nicht mehr so sehr kritisierten. Viele führten im Alter eine besonders humorvolle Beziehung.

“Trotz der Erfahrung des Verlusts von Freunden und Familienmitgliedern sind ältere Menschen in stabilen Ehen relativ glücklich und weisen eine geringe Rate von Depression und Ängsten auf. Die Ehe ist gut für ihre mentale Gesundheit”, zitiert “The Independent” Robert Levenson, Psychologieprofessor an der University of California. Dies bestätigte auch Dating-Coach James Preece gegenüber der Onlinezeitung: “Über die Zeit hat man so viel geteilte Lebenserfahrung, Interessen, Freunde und Erinnerung, dass man fast als eine Person denkt.”

So viele Scheidungen gab es 2017

Durchhalten lohnt sich demnach offenbar. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden in Deutschland im Jahr 2017 ganze 153.500 Ehen geschieden. Am häufigsten gingen Paare auseinander, die im Jahr 2011 geheiratet hatten und demnach tatsächlich relativ junge Ehen führten. Durchschnittlich waren die geschiedenen Paare 15 Jahre lang verheiratet. 17,5 Prozent der Geschiedenen waren länger als 25 Jahre liiert.