Geißbärte

Blühender Geißbart
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Wer eine pflegeleichte Staude mit attraktiver Blüte und Blattschmuck sucht, landet schnell bei Geißbärten. Die Gattung Aruncus bietet mehr als Schattenpflanzen.

Herkunft

Geißbärte kommen in nördlich gemäßigten Gebieten Nordamerikas, Chinas und in Japan vor. In Europa ist die botanisch als Aruncus bezeichnete Gattung von Belgien und den Pyrenäen ostwärts bis in den Kaukasus und nach Sibirien beheimatet. Geißbärte gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und sind mit nur drei Arten vertreten. Für die Gartenkultur gibt es tolle Hybriden.

Aussehen und Wuchs von Geißbärten

Geißbärte sind langlebige Stauden mit gefiedertem Laub. Hohe Arten beeindrucken als stattliche Erscheinungen, die mannshoch werden können. Die Zwerg-Art bleibt mit 30 Zentimetern niedrig. Dazwischen liegen Hybrid-Sorten. Neben dem dekorativen Laub sind es vor allem die Blüten in Weiß, die Aruncus zu einer beliebten Zierpflanze machen. Die hübschen Blütenrispen setzen sich aus unzähligen Einzelblüten zusammen und erscheinen zwischen Ende Mai und August. Wegen des reichen Pollenangebots sind die Blüten stark von Insekten besucht.

Standort und Boden

Geißbärte lieben einen eher schattigen, feuchten Standort in einem humosen Boden. Wählen sie möglichst absonnige bis halbschattige Plätze. Insbesondere Standorte in praller Mittagssonne sollte man vermeiden, damit die Sonne die Blätter nicht verbrennt. Auf gutem Gartenboden entwickeln sich Geißbärte besonders prächtig.

Uferbepflanzung
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Pflanzung

Bei einer Frühjahrspflanzung haben Sie die schnellsten Erfolgserlebnisse. Bei Sommer- und Herbstpflanzung passiert oberirdisch nicht mehr viel. Die Geißbärte starten dann erst im darauffolgenden Frühjahr durch. Pluspunkt der Herbstpflanzung: Aruncus kann sich aufs Einwurzeln konzentrieren. Tipp: Kompost erleichtert den Pflanzen den Start.

Geißbärte pflegen

An Pflegeleichtigkeit sind Aruncus kaum zu übertreffen. Lediglich wenn man kleinere Sorten im Kübel auf Balkon und Terrasse hält, sollte man regelmäßig gießen.

Schneiden

Zwerg-Geißbärte sollte man erst im Frühjahr zurückschneiden. Sie bilden dekorative Fruchtstände. Will man die verblühten Samenstände bei hohen Geißbärten nicht stehen lassen, sollte man unterhalb des Fruchtstandes zurückschneiden. Die Blätter färben sich attraktiv gelb.

Überwinterung

Geißbärte sind sehr winterharte Stauden und treiben verlässlich im Frühjahr aus den Erneuerungsknospen unter der Erdoberfläche aus.

Verwendung

Geißbärte sind die perfekten Pflanzen für den Schattengarten, wo sie zwischen Farnen, Funkien und Kaukasusvergissmeinicht Akzente setzen oder aufhellende Pflanzgemeinschaften mit Eisenhut, Waldglockenblumen und Fingerhut bilden. Sie werden von Jahr zu Jahr schöner. Hohe Arten kommen aber auch im Staudenbeet oder sogar in Kombination mit Rosen zum Tragen, wenn ihr Standort vor praller Mittagssonne geschützt ist. Zwerg-Geißbärte eignen sich zudem für eine Topfbepflanzung.

Wichtige Arten und Sorten

Der Waldgeißbart (Aruncus dioicus, syn. Aruncus sylvestris) ist eine einheimische, stattliche Pflanze, welche sich durch seine Zweihäusigkeit auszeichnet. Weibliche Pflanzen besitzen die kräftigeren, gelblich-weißen Blütenstände. Männliche Pflanzen haben zierlichere Blüten in Reinweiß.

Waldgeißbart
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China-Wald-Geißbart (Aruncus sinensis) blüht nicht nur später und länger als die europäische Art, sondern verträgt auch etwas mehr Sonne. Eine vom berühmten Staudengärtner Karl Foerster eingeführte, gartenwürdige Auslese ist ‘Zweiweltenkind’.

Zwerggeißbart (Aruncus aethusifolius) bildet die niedrigste Art und erinnert an Astilben. Er färbt besonders schön im Herbst. Die aus Kreuzungen hervorgegangenen Aethusifolius-Hybriden zeigen sich, einmal eingewachsen, überraschend trockenheitsverträglich und können sehr viel sonniger stehen. Hochgelobte Auslesen sind ‘Horatio’ und ‘Misty Lace’ mit einer, für viele Plätze idealen Höhe von 75 bis 100 Zentimetern. ‘Woldemar Meier’ bleibt mit 30 bis 60 Zentimetern deutlich niedriger und hat rote Stiele. ‘Johannifest’ fällt durch die locker verzweigten Blütenstände auf. Überhängende Blütenspitzen trägt die Sorte ‘Elegance’.

Geißbärte vermehren

Die Vermehrung erfolgt vorwiegend durch Aussaat. Sortenecht vermehrt man über Teilung.

Krankheiten und Schädlinge

Geißbärte sind weitestgehend frei von Krankheiten und Schädlingen.