Gesund oder gefährlich? Alles über das Trendgewürz Tonkabohne

Tonkabohnen werden gerne für Desserts verwendet. (Bild: ddp Images)
Tonkabohnen werden gerne für Desserts verwendet. (Bild: ddp Images)

Sie ist der Liebling der Sterneköche und hat jetzt auch den Sprung in die heimischen Kochtöpfe geschafft: die Tonkabohne. Doch das Trendgewürz ist mit Vorsicht zu genießen: Der übermäßige Verzehr kann sogar gefährlich sein!

In ihrem Heimatland Venezuela spricht man der Tonkabohne seit jeher magische Kräfte zu. Sie galt früher als so wertvoll, dass man sie bis in die 1940er-Jahre hinein sogar als offizielles Zahlungsmittel nutzte. In den letzten Jahren haben Gourmets weltweit die dunklen Samen für sich entdeckt. Die Früchte des Tonkabaums erinnern an Mangos, doch von besonderem Wert sind lediglich die rund fünf Zentimeter langen Samen im Inneren. Diese werden einen Tag lang in Alkohol eingelegt, bevor sie schließlich mehrere Monate lang getrocknet und fermentiert werden.

So unscheinbar die runzeligen, schwarzbraunen Samen auch aussehen, sie haben es in sich: Das süßlich-intensive Aroma erinnert an Vanille und Bittermandel und wird ähnlich wie Muskatnüsse verarbeitet. Mit einer Reibe fein pulverisiert lassen sie sich in warme oder kalte Speisen einarbeiten. Besonders beliebt ist die Verwendung in Desserts, doch auch herzhaften Gerichten kann die Tonkabohne das gewisse Extra verleihen: Sterneköche veredeln nur allzu gerne orientalische Gerichte, Wildragouts oder Fisch mit dem speziellen Gewürz.

Vor allem in Südamerika schwört man auf die Tonkabohne und feiert sie als Aphrodisiakum oder setzt sie als natürliches Mittel gegen Übelkeit, Husten, Asthma oder bei Krämpfen ein. Die Samen werden in den letzten Jahren auch häufig in Kosmetika verwendet. Doch ob die Tonkabohne wirklich gesund ist, darüber scheiden sich die Geister.

In den USA beispielsweise ist die Verwendung der Tonkabohne in Lebensmitteln von der Food and Drug Administration (FDA) sogar verboten. Der Grund: der hohe Cumaringehalt. Der Inhaltsstoff steht im Verdacht, in höheren Mengen die Leber zu schädigen oder auch Krebs zu verursachen. Cumarin ist unter anderem auch in Zimt enthalten.

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Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hingegen gibt Entwarnung: Man müsse schon sehr große Mengen zu sich nehmen, um die negativen Auswirkungen zu spüren zu bekommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte 2012 eine offizielle Stellungnahme veröffentlicht: „Bei besonders empfindlichen Personen kann Cumarin schon in relativ kleinen Mengen Leberschäden verursachen, die Wirkung ist allerdings in der Regel reversibel.“

Allgemein wird empfohlen, maximal 0,1 mg Cumarin pro Kilo Körpergewicht zu sich nehmen. Der Cumaringehalt der in Deutschland verkauften Ware wird genauestens geprüft. Nur Tonkabohnen, die einen bestimmten Wert nicht überschreiten, kommen auch in den Verkauf.

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