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„Gesunde“ Lebensmittel, die eigentlich gar nicht so gesund sind - von Frozen Yoghurt bis hin zu Hummus

Gesunde Kost wie Hummus ist oft nicht so gesund, wie Sie vielleicht denken. [Foto: Getty]
Gesunde Kost wie Hummus ist oft nicht so gesund, wie Sie vielleicht denken. [Foto: Getty]

Gesundheitskost ist ein großes Geschäft in Großbritannien – 97 % der Briten geben an, dass sie zumindest zeitweise versuchen würden, gesund zu essen, und auch hierzulande ist gesunde Ernährung ein Top-Thema.

Aber wie viel wissen wir wirklich über die „gesunden“ Lebensmittel, die wir kaufen?

Viele von uns lassen sich von der Produktwerbung zu der Annahme verleiten, bestimmte Lebensmittel seien gesund, sagt Diätexpertin Terri-Ann Nunns.

„Ich denke, wir werden oft durch clevere Verpackung und durch die neuesten Trends und Moden ausgetrickst. Wir sind der Meinung, dass alles, was grün ist, Obst enthält oder dass „fettfrei“ automatisch gesund ist – und das ist nicht immer der Fall “, erklärt Nunns.

Oft sind es zuckerhaltige Nahrungsmittel wie Fruchtsaft, von denen wir uns in die Irre führen lassen – was dazu führt, dass wir diese Nahrungsmittel häufiger in großen Mengen konsumieren und weniger auf die Kontrolle unserer Portionsgrößen achten.

„Meistens fallen die Leute auf die neuesten „Superfoods“ herein oder auf Lebensmittel, die behaupten, fettarm zu sein, tatsächlich aber einen hohen Zuckergehalt haben – was sehr verwirrend sein kann“, erklärt sie.

Hier sind die nicht so gesunden „gesunden Lebensmittel“, auf die Sie achten sollten.

Frozen Yoghurt

Dieses eisige Vergnügen hat in den letzten Jahren einen Boom unter den Anhängern von Gesundheitskost erlebt, wobei sich in Großbritannien der Konsum von gefrorenem Joghurt zwischen 2011 und 2014 verdreifacht hat. Nunns warnt jedoch, dass „Fro Yo“ nicht so gesund ist, wie Sie vielleicht denken.

„Gefrorener Joghurt enthält in der Regel ungefähr so ​​viel Zucker wie normales Eis – er erfüllt also nicht ganz die Kriterien gesunder Kost“, sagt sie. Essen Sie sich stattdessen an griechischem Joghurt satt oder bereiten Sie sich selbst ein gesundes Eis zu, indem Sie Milch, gefrorene Bananen und Vanilleextrakt im Mixer mischen.

Fruchtsaft

Unser ganzes Leben lang hat man uns erzählt, dass Obst gut für uns sei – wenn es in Saftform kommt, ist dies jedoch nicht immer der Fall, denn Säfte enthalten oft zu viel Zucker.

Aufgrund seines hohen Zuckergehalts ist der Saft nicht nur schädlich für die Zähne und kann zu Gewichtszunahme führen – ihm fehlt auch der Ballaststoffgehalt, der im Obst enthalten ist.

„Fruchtsaft zu trinken ist bei weitem nicht so gesund wie ein Stück Obst zu essen, weil die Ballaststoffe fehlen“, erklärt Nunns. „Die Fasern schützen uns vor der Aufnahme von Fruchtzucker. Sie ist jedoch im Saft nicht enthalten, also speichert unser Körper den ganzen Zuckergehalt.“

Sie können sich von Ihrem morgendlichen O-Saft nicht trennen? Nunns empfiehlt, in diesem Fall selbstgepressten Orangensaft herzustellen. Er ist schmackhafter, billiger und – da kein Zucker zugesetzt wird – gesünder – auch wenn der Verzehr von ganzen Früchten vorteilhafter wäre.

Getrocknetes Obst

Ähnlich wie Fruchtsaft enthält Trockenobst einen höheren Zuckergehalt als die frische Frucht – wenn Sie zu viel davon essen, fällt es also ins Gewicht.

So enthalten beispielsweise nur 30 Gramm (g) Rosinen so viele Kalorien (100) wie eine viel größere 80-Gramm-Portion Trauben.

„Getrocknete Früchte als Snack sind natürlich eine bessere Alternative als Schokoladenriegel oder eine Tüte Chips und sie können auch die Ballaststoffzufuhr verbessern.“

„Trockenobst ist jedoch in der Regel reich an Zucker und Kalorien und sollte daher nur in Maßen gegessen werden – eine Handvoll ist definitiv genug. Versuchen Sie, wenn möglich, frisches Obst zu wählen, da der Kaloriengehalt hier viel niedriger ist“, sagt Nunns.

Geben Sie ganzen Trauben den Vorzug vor kalorienreichen Rosinen. [Foto: Getty]
Geben Sie ganzen Trauben den Vorzug vor kalorienreichen Rosinen. [Foto: Getty]

Glutenfreie Lebensmittel

Glutenfreie Lebensmittel sind natürlich für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit gesünder – für die große Mehrheit, die keine Glutenunverträglichkeit hat, ist dies jedoch nicht der Fall, betont Nunn.

„Viele Leute haben sich aus gesundheitlichen Gründen entschieden, Gluten aus ihrer Ernährung zu streichen – aber die Realität sieht so aus, dass es kaum Anzeichen dafür gibt, dass eine glutenfreie Ernährung einen positiven Effekt auf den Gewichtsverlust hat.“

„Wir denken oft, dass alles, was „fettfrei“ oder „kalorienfrei“ ist, gesund ist und das ist nicht immer der Fall – bei glutenfreien Lebensmitteln ist das ähnlich.“

Tatsächlich ist eine solche Ernährungsweise für uns wahrscheinlich schlimmer, da glutenfreie Lebensmittel keine Vollkornprodukte – eine wichtige Ballaststoffquelle – enthalten. Da statistisch gesehen weniger als 10 % von uns ausreichend Ballaststoffe essen, bleibt ein wichtiger Teil unserer Ernährung unberücksichtigt.

„In glutenfreien Lebensmitteln sind die Körner oft weniger wertvoll für die Ernährung – es fehlen ihnen die essentiellen Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, die normale Körner enthalten“, fügt Nunns hinzu.

Gemüsechips

Gemüse ist gesünder – also müssen Gemüsechips auch gesund sein, oder? Leider nicht.

Wenngleich diese Art von Logik verständlich ist, sind die sogenannten Gemüsechips nicht immer das, was sie zu sein scheinen, erklärt Nunns.

„Die meisten Hersteller verwenden Gemüsepulver, die diesen Chips ihre Farbe geben – was uns zu der Annahme verleitet, dass sie aus Gemüse bestehen würden. Sie werden jedoch hauptsächlich aus Kartoffelstärke und Maismehl hergestellt, dann stark gesalzen und frittiert, um den gleichen Geschmack wie normale Chips zu erhalten.“

Versuchen Sie, Ihre eigenen Gemüsechips zuzubereiten, indem Sie das Gemüse dünn schneiden und rösten, bis es knusprig ist, rät Nunns.

Hummus

Obwohl Kichererbsen – die Hauptzutat – jede Menge Eiweiß enthalten, sind die meisten im Handel gekauften Sorten sehr salzhaltig. In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde festgestellt, dass diese Dips oft mehr Salz pro Topf enthalten als vier Tüten Chips.

Versuchen Sie, Ihren eigenen Hummus herzustellen – mit einem Mixer, Kichererbsen aus der Dose und einer beliebigen Zutat wie Zitronensaft, Tahini oder Knoblauch.

Von Gesundheitskost zu gesünderem Essen

Für welche gesunden Lebensmittel Sie sich nun entscheiden sollten? Eine Zauberformel gibt es nicht, doch Nunns rät: „Der beste Rat, den ich anbieten kann, ist eine ausgewogene Ernährung.“

„Finden Sie heraus, was für Sie gesund und nachhaltig ist. Es ist wichtig, nicht zu vergessen, dass in Maßen alles in Ordnung ist, aber nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie, bevor Sie automatisch annehmen, dass etwas gesund sei“, fügt sie hinzu.

Francesca Specter