Goldrute richtig pflegen: 5 Tipps

Goldrute
Goldruten (Solidago) sorgen zur Blütezeit für herrlich leuchtend gelbe Farbtupfer im Staudenbeet Getty Images/Kinek00

Goldruten, botanisch Solidago, haben trotz ihrer Schönheit nicht den besten Ruf als Gartenpflanzen. Das liegt am rasanten Wachstum ihrer bekanntesten Art. Mit diesen Tipps bekommen Sie zahme Pflanzen.

Bei Goldruten scheiden sich die Geister verständlicherweise. Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ist die bekannteste Art, die in Gärten kultiviert wird. Diese meist etwa meterhohe, im Hochsommer blühende Staude ist aus Nordamerika vor über 350 Jahren nach Europa eingeführt worden. In Ziergärten wurde sie etwa seit dem 19. Jahrhundert unbefangen gepflanzt. Die sehr wüchsige Pflanze breitete sich stark durch ihre wuchernden Rhizome aus und setzte zudem reichlich Samen an. So siedelte sie sich auch jenseits von Gartenzäunen und Parkmauern an. Da sie auch mit mageren, in der Sonne gelegenen Standorten zurechtkommt, bildeten sich rasch große Bestände, die mit Leichtigkeit heimische Pflanzenarten verdrängten. Die Schmälerung der Artenvielfalt in unserer Natur wird auch nicht durch das gute Nahrungsangebot der Blüten für Insekten aufgewogen. Daher gilt die Kanadische Goldrute als invasiver Neophyt, den es zu begrenzen gilt. Doch mit diesen Tipps ist die Staude durchaus eine Bereicherung für den Garten!

Goldruten-Tipp 1: Verblühtes abschneiden

Insekten suchen gerne die Blüten der Goldrute auf und die Folge ist eine hohe Bestäubungsrate. Die Samen reifen rasch und werden im Herbst durch Wind weit verbreitet. Schon im Garten erscheinen reichlich neue Sämlinge – und darüber hinaus ebenfalls. Die Bestände von Kanadischen Goldruten in freier Natur – oft an Bahndämmen oder in Industriegebieten – stammen alle ursprünglich aus Gärten. Um das zu unterbinden, schneiden Sie unverzüglich nach dem Verblühen alle Blütenstände direkt über dem Laub ab.

Goldruten-Tipp 2: Wurzelsperre setzen

Wie jede andere wuchernde Staude, etwa Chinaschilf, Minzen oder Gilbweiderich auch, lassen sich Goldruten durch eine Rhizomsperre gut eindämmen. Üblicherweise wird eine feste, undurchlässige Kunststofflage aufrecht etwa 40 Zentimeter tief rings um die Pflanze eingegraben. Diese Barriere sollte bis kurz über die Bodenoberfläche reichen und so dimensioniert sein, dass die Goldrute sich bis zur gewünschten Breite entwickeln kann.

Goldruten-Tipp 3: Teilstücke gut kompostieren

Innerhalb einer Wurzelsperre wird die Goldrute früher oder später an ihre Grenzen kommen. Dann blüht sie schwächer und wächst schütter. Nehmen Sie dann die Pflanzen im Herbst oder Frühling auf und reduzieren Sie diese auf etwa faustgroße Teilstücke. Wechseln Sie den Boden des Pflanzplatzes oder pflanzen Sie sie erneut in frisches Terrain. Überprüfen Sie die Wurzelsperre bei dieser Gelegenheit unbedingt noch auf Undurchlässigkeit. Ausufernde Goldruten können durch Abstiche in die Schranken gewiesen werden. Beachten Sie aber: Alle Goldruten-Teilstücke müssen gut kompostiert werden oder in der Bio-Tonne landen. Falls Sie welche verschenken, bitte nur mit entsprechenden "Warn-Hinweisen".

Video: Goldrute – Schmuckstück oder Neophyt?

Eine Goldrute im Garten ist mit etwas Vorsicht zu genießen. Doch wussten Sie, dass es auch Sorten gibt, die man ohne große Sorge pflanzen und sich an den Blüten erfreuen kann? Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Video.

Goldruten-Tipp 4: Alternative Arten pflanzen

Sehr ähnlich und wie eine filigran-elegante Kanadische Goldrute sieht die weit weniger wuchernde Solidago rugosa ‘Strahlenkrone’ aus. Sie eignet sich für jedes Staudenbeet, ohne die Nachbarpflanzen allzu sehr zu bedrängen. Ein Rückschnitt von Verblühtem ist aber sicher nicht verkehrt. Freilich können Sie auch auf die heimische Goldruten-Art Solidago virgaurea zugreifen. Sie hat eher kegel- als strahlenförmige Blütenstände. Auch wenn diese Art kräftig wächst und sich versamt, ist das sehr viel verträglicher für die Natur. Extra-Tipp: Es gibt auch Goldruten-Sorten, die horstig wachsen (Solidago caesia) oder in unserem Klima keine Samen ausbilden (Solidago petiolaris var. angustata) – sie breiten sich also nicht unkontrolliert aus.

Goldruten-Tipp 5: Vorteile nutzen

Es ist unnötig, Pflanzen aus dem Garten zu verdammen, weil sie sich, wie die Kanadische Goldrute, in der Natur ungezügelt ausbreiten können. Wer weiß, was er vor sich hat, kann leicht dafür sorgen, dass kein Schaden entsteht und sich an einer unkomplizierten, strahlend schönen Staude erfreuen. Damit sich die Goldrute im Garten wohlfühlt, ist ein sonniger Standort ideal, ebenso wie ein humoser, nährstoffhaltiger Boden.