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Good News des Tages: Alter ist für diese Krankenpflegerin nur eine Zahl

Florence Rigney, genannt "SeeSee" kümmert sich als OP-Pflegerin auch darum, dass alle Instrumente bereitliegen, wenn der Eingriff losgeht. Mit 94 Jahren trägt sie große Verantwortung. Foto: Symbolbild / gettyimages / Morsa Images
Florence Rigney, genannt "SeeSee", kümmert sich als OP-Pflegerin auch darum, dass alle Instrumente bereitliegen, wenn der Eingriff losgeht. Mit 94 Jahren trägt sie große Verantwortung. Foto: Symbolbild / gettyimages / Morsa Images

Florence Rigney ist schon einmal in den Ruhestand gegangen, das war im Jahr 1990. Doch nach einigen Monaten kehrte sie zurück und bat um ihren alten Job - den als OP-Pflegerin im Krankenhaus. Denn er halte sie fit im Kopf, sagt sie. Und dafür sei sie dankbar.

Florence Rigney, ihr Spitzname ist „SeeSee“, steht neben einer Bronze-Statue im Garten des Krankenhauses und sagt:

„Heute ist der 8. Mai.“

„Was ist das für ein Datum?“, fragt eine Stimme aus dem Hintergrund.

„Mein 94. Geburtstag“, antwortet sie und lacht.

SeeSee ist damit die wohl älteste Krankenpflegerin der Vereinigten Staaten von Amerika. Zwei Tage in der Woche arbeitet sie noch im Krankenhaus von Tacoma, einer Stadt im Bundesstaat Washington. Anlässlich ihres Jubiläums vergangener Woche berichtete die Lokalzeitung „The News Tribune“ über sie.

An ihrem Geburtstag nun trägt SeeSee einen Kasack, ihre gewöhnliche Arbeitskleidung, dazu eine weiße Hygienehaube über den Haaren. Darüber jedoch prangt ein Diadem mit dem Schriftzug „Birthday Girl“ mit bunten Bändern, die an den Seiten herabhängen – ein Geschenk, das sie mit leichtem Widerwillen trägt.

Vor kurzem erst die Lizenz erneuert

SeeSee arbeitet seit 1946 als Pflegerin und will weitermachen, „bis ich rausgeschmissen werde“. Und sie ist wahrlich zuverlässig: In den vergangenen 15 Jahren hat sie sich nur einmal krankgemeldet. Den ganzen Tag über klingelte damals ihr Telefon, weil sich Kolleginnen und Kollegen um sie sorgten.

„Ich hatte eigentlich nicht vor, solange zu arbeiten“, sagt sie, „mittlerweile ist es aber zu einer kleinen Herausforderung geworden. Irgendwann werde auch ich in Rente gehen.“ Besser gesagt: Wieder in Rente gehen – denn SeeSee hatte es schon einmal probiert, mit dem Ruhestand. Im Jahr 1990, doch nach einigen Monaten kehrte sie zurück und bat um ihre alte Stelle.

Heute sagt sie, die Arbeit fordere sie und sie genieße es zudem, mit ihrer, sie nennt es „Zweit-Familie“, im Krankenhaus zusammen zu sein. Der kleine Lohn am Ende des Monats schade zudem nicht und „außerdem hält mich die Arbeit fit im Kopf. Ich musste sogar lernen, mit einem Computer umzugehen.“ Vielleicht auch deshalb hat sie vor kurzem ihre Pflegerin-Lizenz erneuert.

Dankbar, so lange arbeiten zu können und zu dürfen

SeeSee arbeitet im OP, sie bereitet Patienten für den Eingriff vor, kümmert sich um die Nachsorge, sie stellt sicher, dass alle notwendigen Materialien vorhanden sind und spricht den Patientinnen und Patienten auf den Liegen auch mal Mut zu oder hält deren Hand. „Sie ist eine Inspiration für uns alle“, sagt Silje Kennedy über ihre älteste Angestellte. Kennedy leitet die Pflege von OP-Patienten. „Meist umsorgt sie die vielen Kinder auf den Stationen und, um ehrlich zu sein, an ihren Diensttagen ist sie auch unser aller Chefin.“ Kennedy sagt, SeeSee wisse genau, was sie tue und habe sich damit den Respekt aller Kolleginnen und Kollegen verdient. Wenn SeeSee eine Idee habe, dann werde diese meist gefolgt.

SeeSee sagt über ihre Arbeit und die Möglichkeit, solange an ihr festzuhalten, wie sie es tut: „Ich bin einfach nur dankbar. Sehr dankbar für das alles.“ Nach der Schicht will sie ihren Geburtstag übrigens mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn bei einem festlichen Dinner beschließen.