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Good News des Tages: Eine gute Tat rettet viele Leben

Robert King hat durch seinen Einsatz dafür gesorgt, dass zwei Organ-Empfänger ihre Spender-Organe auch tatsächlich erhalten. Foto: Symbolbild / gettyimages / sturti
Robert King hat durch seinen Einsatz dafür gesorgt, dass zwei Organ-Empfänger ihre Spender-Organe auch tatsächlich erhalten. Foto: Symbolbild / gettyimages / sturti

Robert King sieht einen Autounfall, er hält an und möchte sichergehen, dass niemand verletzt ist. Augenblicke später klettern aus dem Unfallwagen zwei Männer und steigen bei ihm ein. Sie müssten schnell ins Krankenhaus, denn sie hätten einen lebenswichtigen Transport zu erledigen. King lässt sich nicht lange bitten.

Es ist der Samstagabend vor Ostern, Robert King fährt über die Küstenstraße des Lake Michigans von der Arbeit nach Hause. Nicht weit entfernt liegt die US-Metropole Chicago. Plötzlich beginnt der Verkehr zu stocken. Langsam rollt King auf den Ursprung zu: Ein weiß-grüner Minibus, der nur Augenblicke zuvor mit Sirene und Signallicht an ihm vorbeigeschossen war, ist in einen Unfall verwickelt. King hält sofort an und fragt, ob er helfen kann.

„Ich rief: ‚Sind alle in Ordnung?‘ Und ein Mann antwortete mir: ‚Ja, aber können Sie uns helfen? Können Sie uns zum Krankenhaus fahren?‘“, erinnert sich King im Gespräch mit dem „Chicago Tribune“. Der 50-jährige King sagt sofort zu und lädt die beiden Männer, sie sind unverletzt, in seinen Wagen ein und fährt los.

Eine geheimnisvolle Box auf der Rückbank

Der eine heißt Kofi Atiemo, er arbeitet als Chirurg für Organtransplantation in einem Chicagoer Krankenhaus und trägt eine Box bei sich. Darin, so erfährt King später, befinden sich eine Niere, eine Leber und eine Bauchspeicheldrüse, die Atiemo zuvor einer jungen Spenderin im „MetroSouth“-Krankenhaus in Blue Island entnommen hat. Jetzt ist er auf dem Weg zurück ins „Northwestern Memorial“-Krankenhaus, wo zwei Patienten auf die Spenderorgane warten.

„Viele Menschen sind einfach an uns vorbeigefahren, Robert aber hat sofort angehalten“, sagt Atiemo. „Bevor er viel sagen konnte, saßen wir auch schon in seinem Wagen, die Organ-Box auf der Rückbank.“ So gelangen die drei Männer rechtzeitig an ihr Ziel und können mit den Spenderorganen Leben retten.

Kevin Cmunt ist der Präsident und Geschäftsführer des „Gift of Hope Organ and Tissue Donor Network“. Er zeichnet sich auch für die Transplantation verantwortlich, die King durch seinen Einsatz ermöglicht hat. Er erzählt, dass gerade die Zeit ein zentraler Faktor bei Organspenden ist: „Die Zeit, die sich ein Organ außerhalb des Körpers befindet, entscheidet darüber, wie gut es beim Empfänger funktioniert. Wir tun alles, was wir können, um die Zeit, die der Organ-Transport benötigt, zu minimieren.“

Das bedeutet, dass für den Transport ein Fahrzeug mit Signallicht und Sirene genutzt wird, um keine Zeit zwischen den beiden Operationen im Straßenverkehr zu verlieren. „Wir haben nur wenige Stunden, um ein Organ zu transplantieren.“, sagt Cmunt. „Durch Roberts schnelle Reaktion an seinem Feierabend am Samstag, dazu direkt vor Ostern, hat er Leben gerettet.“

Das „gütigste und wertvollste“ Geschenk des Lebens

Am darauffolgenden Mittwoch wird King bei dem jährlichen Treffen der „Organ Summit“ in Chicago vor zahlreichen Regierungsbeamten, Ärzten, Spendern und deren Familienangehörigen für seinen Einsatz geehrt. „Sie sagten zu mir, ich hätte zahlreiche Leben gerettet“, erzählt King. „Ich sehe mich aber nicht als Helden. Ich bin einfach nur froh, eine gute Tat vollbracht zu haben. Ich glaube an die goldene Regel: Behandle die Menschen um dich herum, wie du selbst behandelt werden möchtest. Das war alles, was ich getan habe.“

Cmunt sagt dazu: „Transplantationen nach Organspenden sind ein sehr kompliziertes Geschäft. Zum Glück hat uns dieses Mal ein Mann dabei geholfen, die Spende einer Familie in Ehren zu halten. Denn ein Organ zu spenden, ist das gütigste und wertvollste Geschenk, das man machen kann.“ Die junge Spenderin, deren Identität Cmunt aus ethischen Gründen nicht nennen darf und möchte, hat neben einer Niere, ihrer Leber und Bauchspeicheldrüse auch noch ihr Herz gespendet. Das empfing ein weiterer Patient.

„Sie war ein junger Mensch, der noch nicht hätte von uns gehen dürfen“, sagt Cmunt. „Doch Robert King hat es mit seiner Tat geschafft, dass die junge Frau ein lebendiges Vermächtnis hinterlassen hat, an das ihre Familie glauben kann. Darum geht es bei Organspenden.“