Good News des Tages: Tierischer Fund auf der Baustelle

Die Bauarbeiter haben gerade einen Stahlträger aufgestellt, als sie es Miauen hören. Erst wissen sie allerdings nicht, wo das Geräusch herkommt. Foto: Symbolbild / gettyimages / lamontak590623
Die Bauarbeiter haben gerade einen Stahlträger aufgestellt, als sie es Miauen hören. Erst wissen sie allerdings nicht, wo das Geräusch herkommt. Foto: Symbolbild / gettyimages / lamontak590623

Die Bauarbeiter glauben erst nicht, was sie da hören: Aus einem 20 Meter langen Stahlträger, den sie gerade aufgestellt hatten, miaut es. Sie zögern nicht, legen ihn wieder um und schauen plötzlich in fünf Augenpaare.

Es ist mittlerweile fast ein Monat her, als Bauarbeiter in der Nähe San Diegos, einer Stadt im US-Bundesstaat Kalifornien, plötzlich ein Miauen hören. Es ist leise, aber dringt doch hörbar aus einem fast 20 Meter langen Stahlträger, über sechs Tonnen Gewicht, den sie gerade aufgestellt hatten. Die Bautruppe zögert nicht und kippt den Stahlträger, der zuvor 800 Kilometer auf einem Lkw angereist war – eine Fahrt von mindestens acht Stunden – wieder um. Und aus dem schwarzen Loch, das sich auftut, blicken tatsächlich fünf kleine Kätzchen heraus.

Die Kätzchen erhalten passende Namen

Einer der Bauarbeiter ist Evan McColl. In einem Video, das die gemeinnützige Tierschutzorganisation „Humane Society“ vergangene Woche auf der eigenen Facebook-Seite veröffentlicht hat, erzählt er: „Wir haben sofort alles versucht, die Tiere zu befreien. Anfangs wussten wir nicht, wie viele in dem Stahlträger gefangen waren. Und wir hatten keine Ahnung, wie alt sie sind oder wie lange sie ohne Fressen und Trinken da drin aushalten mussten. Wir wollten einfach nur sicher sein, dass es ihnen gutgeht und dass man sich um sie kümmert.“

Die Bauarbeiter befreien die Jungtiere, die zu dem Zeitpunkt ungefähr eine Woche alt sind und bringen sie zur Humane Society, die nicht weit entfernt ansässig ist. Die Tierschutzorganisation kümmert sich nach eigenen Angaben bereits seit dem Jahr 1880 um verletzte, wilde oder einfach halterlose Tiere. Sie rettet und pflegt sie und sucht im Anschluss neue Besitzer.

So auch bei den fünf kleinen Kätzchen. Ihnen geht es von Tag zu Tag besser. Mit viel Fürsorge werden sie seit mittlerweile einem Monat aufgepäppelt und legen fleißig an Gewicht zu. Weil die Kätzchen so jung sind, müssen sie mehrmals am Tag mit dem Fläschchen gefüttert werden. Sie haben mittlerweile auch Namen bekommen. Und zwar ihrem Fundort, also dem Bauwesen, entsprechend: „Crowbar“ (Brecheisen), „Rebar“ (Betonstahl), „Chisel“ (Meißel), „Jackhammer“ (Presslufthammer) und Piper (Rohrleger). Zwei der Bauarbeiter haben auch schon nachgefragt, wie so eine Adoption ablaufen würde, wenn die Kätzchen dann alt genug seien und ein neues Zuhause bräuchten.

Der werden Bauarbeiterherzen weich

Das wundert McColl überhaupt nicht: „Egal, wie groß und kräftig die Männer hier sind, und es sind einige Brocken dabei, sie alle wurden zu kleinen Jungs, als sie die Kätzchen in den Armen hielten. Sie wollten dann nur noch eins: dass es den Tieren gut geht“, erinnert er sich. „Auch für mich war es cool, weil ich nach Hause fahren und meiner Tochter erzählen konnte, dass ich an dem Tag fünf Kätzchen das Leben gerettet hatte.“