Good News des Tages: Vater sichert warme Mahlzeit für alle in der Schulkantine

Auf Pizza, Burger oder Pommes müssen Schülerinnen und Schüler verzichten, wenn sie nicht genug Geld auf ihrer Mensakarte haben. Kostenlos sind dann meist nur noch Sandwiches, Obst und Gemüse. Foto: Symbolbild / gettyimages / Steve Debenport
Auf Pizza, Burger oder Pommes müssen Schülerinnen und Schüler verzichten, wenn sie nicht ausreichend Geld auf ihrer Mensakarte haben. Kostenlos sind dann meist nur noch Sandwiches, Obst und Gemüse. Foto: Symbolbild / gettyimages / Steve Debenport

Weil sie Schulden auf ihrer Mensakarte haben, können einige Schüler nicht das essen, was sie wollen. Als der Vater einer Mitschülerin davon hört, kann er es zuerst nicht fassen. Dann aber behebt er diesen Missstand.

Eine warme Mahlzeit bietet viele Vorteile: sie ist besser bekömmlich und kann leichter verdaut werden. Dazu kommt, dass man warme Mahlzeiten in der Regel langsamer isst und damit dem Körper mehr Zeit gibt, die wichtigen Nährstoffe aufzunehmen. Besonders wichtig ist deshalb eine warme Mahlzeit für Kinder und Jugendliche im Wachstum.

Als ein Vater aus Cudahy, einer Kleinstadt im amerikanischen Wisconsin hört, dass einige Kinder der ansässigen Grundschule auf ein warmes Mittagessen verzichten müssen, weil sie nicht genug Geld auf ihrer Mensakarte haben, will er das daher schnellstmöglich ändern.

Sein Name ist Shawn Baumgardner, er hat selbst eine Tochter, die die „Cudahy Middle School“ besucht. Baumgardner kontaktiert also die Schulleitung und fragt nach den entsprechenden Kontodaten. Er überweist aber nicht nur das Geld für die Schülerinnen und Schüler, von denen er gehört hat, sondern gleicht sämtliche Konten aus.

Inspiration, Gutes zu tun

Im Gespräch mit dem Regionalsender „WDJT“ sagt er über seine gute Tat: „Ich hörte nur von einem Kind, das sein Essen mit anderen teilte, weil die sich selbst anscheinend nichts leisten konnten. Keine Schülerin und kein Schüler aber sollte im Unterricht Hunger haben. Und vielleicht inspiriert mein Handeln ja weitere Menschen dazu, Gutes zu tun.“

Daraufhin berichten einige Medien über Baumgardner, darunter auch „InsideEdition“. Das Online-Magazin befragt zu dem Fall auch den Direktor des Schulbezirks in Cudahy, Jim Heiden. Der erklärt, dass allen Kindern und Jugendlichen drei warme Mahlzeiten zustünden, selbst wenn die Eltern – trotz wiederholter Zahlungs-Aufforderung – nicht die Schulden auf den Mensakarten begleichen würden. Nach den drei warmen Mahlzeiten allerdings blieben tatsächlich nur noch Sandwiches, Obst, Gemüse und Milch.

In welchem Zeitraum aber den Schülerinnern und Schülern die drei warmen Mahlzeiten zustehen und ab wann es nur noch Sandwiches gibt, ist aus dem Bericht von InsideEdition nicht herauszulesen. Heiden betont darin aber, dass aufgrund von Schulden bei der Schule kein Kind auch nur auf eine einzige Mahlzeit verzichten müsse: „Wir nehmen die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Schülerinnen und Schüler sehr ernst.“

Ein wachsendes Problem in Amerika

Der Fall in Cudahy ist dabei kein Einzelfall, laut dem Verband für Schulessen („School Nutrition Association“) sind Schulden bei Schulmensen sogar ein wachsendes Problem. Am Ende des Schuljahres 2017 hatten demnach 75 Prozent aller amerikanischen Schulbezirke ausstehende Forderungen.

Kinder, deren Eltern nicht das Geld aufbringen können für die Mensa, stehen dann meist nur noch die Mahlzeiten durch ein staatlich gefördertes Ernährungs-Programm („National School Lunch Program“) zur Verfügung. Das stellt zwar sicher, dass Schülerinnen und Schüler mit finanzieller Bedürftigkeit gesundes Essen bekommen. Doch damit geht oft einher, dass es eben keine freie Wahl mehr gibt. Auf warme Speisen, Pizza oder Pommes – wie ansonsten üblich – müssen sie verzichten.