Grünbelag entfernen: So wird die Terrasse wieder schön
Dem Grünbelag, den Algen, Moose und Flechten an beschatteten Steinen, Pflasterungen oder hölzernen Konstruktionen bilden, kommt man umweltschonend am besten mit Wasser oder Wasserdampf bei. Wir zeigen die Möglichkeiten im Überblick.
Eigentlich ist es faszinierend, wie pflanzliche und pilzliche Organismen selbst extreme Plätze besiedeln. Das erinnert uns daran, dass Algen oder Moose zu den allerersten Lebensformen überhaupt gehören. Doch auf Terrassen und Balkonen gibt es gute Gründe, den Grünbelag, den diese urtümlichen Organismen verursachen, zu entfernen. Dass Grünbelag im Garten nicht in jedes ästhetische Konzept passt, ist das eine. Darüber hinaus kann ein ungebremstes Wachstum von Algen, Flechten, Moosen und Pilzen gewisse Gefahren bergen.
Man kann etwa bei Feuchte darauf ausrutschen und bei fortschreitendem Belag sammelt sich weiteres organisches Material an, was die Rutschgefahr noch steigert. Pflasterungen aus Beton und Steinen können beschädigt werden und verbautes Holz wird auf Dauer marode. Was in der Natur einen hohen Wert hat – also das stetige Zersetzen von nicht oder einst belebter Substanz – ist für alles von uns Gebautem eine Bedrohung. Zögern Sie auch nicht zu lange, den Grünbelag zu entfernen. Je dicker der Belag wird, desto mühsamer ist die Reinigung.
Hausmittel statt Spezialreiniger!
Zum Entfernen von Grünbelag auf Gartenwegen und -plätzen brauchen Sie keine speziellen Reinigungsmittel wie zum Beispiel Grünbelagentferner. Übliche Herbizide sind unangebracht. Für viele Anwendungen im privaten Outdoor-Bereich sind sie aus Umweltschutzgründen glücklicherweise sogar untersagt. Der Giftschrank bleibt also zu!
Aber stimmt das? Machen wir uns klar, dass auch harmlos erscheinende Hausmittel toxisch wirken – zumindest auf Algen, Moose etc. – sonst würde ihr Einsatz ja keinen Sinn ergeben. Schauen wir uns also die vermeintlich schonenden Mittel mal genauer an.
In Kürze: Wie kann man Grünbelag entfernen?
Wer Grünbelag entfernen möchte, braucht keine Spezialreiniger, sondern nutzt am besten Hausmittel.
Essig und Soda sollten Sie besser nicht verwenden, da sie das Grundwasser stark belasten und die Oberflächen angreifen.
Am umweltschonendsten und günstigsten sind der Einsatz von Wasser und Schrubber.
Auch Unkrautvernichter aus Pelargonsäure lassen sich wirkungsvoll gegen Grünbelag einsetzen.
Hochdruckreiniger eignen sich ebenfalls, diese sollten aber mit Vorsicht benutzt werden, da durch hohen Druck die behandelten Oberflächen Schaden nehmen können.
Kann man Grünbelag mit Essig oder Soda entfernen?
Die Allzweckwaffe “Essig” aus dem Haushalt, etwa gegen Kalkflecken, wirkt auch gegen Grünbelag. Das Hausmittel senkt den pH-Wert des Milieus, in dem die Verursacher der Verschmutzung leben derart in den sauren Bereich, dass sie absterben. Den gleichen Vernichtungseffekt hat auch Waschsoda. Nur dass der pH-Wert bei dessen Anwendung in die Gegenrichtung hochschnellt und keine Säure, sondern eine Lauge entsteht. Reinigungsaktionen mit Essig oder Soda verbieten sich aber. Dabei lässt sich nämlich nicht vermeiden, dass diese Hausmittel auch in den Gartenboden und das Grundwasser eintreten und beides belasten oder gar vergiften. Wenn überhaupt, sollten nur kleine grüne Flächen damit behandelt werden und die versickerten Reiniger sehr gründlich durch kräftiges Nachspülen, ja Fluten, großflächig und tiefgründig verdünnt werden. Zu bedenken ist darüber hinaus, dass Oberflächen aus Stein auf Säuren oder Laugen sehr empfindlich reagieren können. Marmor, Sandstein, Kalkgesteine, Terrazzo, “schwarze Granite” oder Betonwerksteine nehmen dabei Schaden.
Grünbelag entfernen mit Pelargonsäure
Umweltschonende Unkrautvernichter gibt es freilich auch. Der Wirkstoff hier ist die Öko-Alternative Pelargonsäure beziehungsweise Nonansäure, der von den Bodenorganismen zügig abgebaut werden kann, ohne dass das Bodenleben nennenswert beeinträchtigt wird. Zur Bekämpfung von Löwenzahn und Co. sind diese Mittel zwar wenig nachhaltig, weil sie nur grüne Pflanzenteile, nicht aber Wurzeln zerstören. Gegen Grünbelag lassen sie sich aber mit Erfolg einsetzen.
Oder doch einfach Wasser und Schrubber?
Es hilft alles nichts – die umweltfreundlichste und preiswerteste Methode sind Wasser, Bürste und Schrubber. Kehren Sie bei trockenem Wetter zuerst die Fläche gründlich ab, denn nichts ist lästiger als grober Schmutz im Wasser. Mit einem speziellen Fugenkratzer – wahlweise kurz- oder langgestielt – holen Sie etwa Moos bequemer aus den üblichen Ritzen als mit dem Küchenmesser, wenn erforderlich. Sehr wirksam ist es auf die gefegte Fläche zunächst kochend heißes Wasser zu verteilen. Das löst nicht nur Anhaftungen auf den Oberflächen besser, sondern zerstört das lebende Gewebe. Dann geht es weiter mit dem mechanischen Entfernen per Schrubber oder grober Bürste und reichlich Wasser. Etwas biologisch abbaubare Neutralseife im Wischwasser verringert die Wasserspannung und erleichtert die Prozedur. Abwasser darf im Kompost entsorgt werden. Wenn nicht gerade exzessiv Neutralseife verwendet wurde, eignet es sich sogar zum Blumengießen mit Düngewirkung. Zum Schluss wird der Weg, die Terrasse oder was immer Sie gereinigt haben noch einmal mit dem Wasserschlauch nachgespült.
Grünbelag entfernen: Zweitbeste Lösung – Hochdruckreinigung
Bestechend elegant, weil schnell und rückenschonend, erscheint der Einsatz von Geräten, die reines Wasser oder heißen Wasserdampf unter hohen Druck setzen und es durch eine Düse freigeben. Solche Hochdruckreiniger müssen Sie nicht einmal kaufen, jeder bessere Baumarkt bietet heutzutage Leihgeräte an. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Wasserdruck im Eifer des Gefechtes oft zu stark eingestellt wird. Zwar wird der Grünbelag flott entfernt, aber es kommt dabei leicht in Steinen, Beton oder Holz zu Haarrissen, Abplatzungen oder Splitterungen. Dort kann sich die nächste Generation vom Grünbelag besonders schnell ansiedeln und die Reinigung muss immer öfter wiederholt werden.