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Grüne kritisieren polnische Behörden nach Fischsterben in der Oder

POTSDAM (dpa-AFX) - Aus den Reihen der Grünen in Brandenburg gibt es angesichts des Fischsterbens in der Oder deutliche Kritik an den polnischen Behörden. "Ich bin erschüttert. Nicht nur vom tausendfachen Sterben der Fische, auch vom Versagen der Informationskette aus Polen", sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende im brandenburgischen Landtag, Benjamin Raschke, am Freitag. Wenn bei einer ökologischen Katastrophe einfache Meldeketten nicht funktionierten, gebe es grundsätzlichen Gesprächsbedarf. "Wir haben ja schon häufiger festgestellt, dass es auf beiden Seiten der Oder ganz unterschiedliche Auffassungen gibt hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Oder."

Die Grünen-Sprecherin in Frankfurt (Oder), Alena Karaschinski, sagte, der Frust sitze tief über den im Raum stehenden Vertrauensbruch. "Ein mehrfaches Versagen von Informationspflichten und eventuell sogar ein Vertuschungsversuch bei einer Umweltkatastrophe. Das wird bundespolitisch zwischen Deutschland und Polen aufzuarbeiten sein."

Co-Sprecherin Carla Ruhrmann ergänzte, die Oder gelte als der naturbelassenste Fluss Mitteleuropas und sei ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. "Der Umweltschaden durch die Vergiftung ist immens." Das Ökosystem werde wahrscheinlich für lange Zeit beeinträchtigt sein. "Wir brauchen schnellstmögliche Klarheit zum Ausmaß des ökologischen Schadens und zu Abhilfemöglichkeiten."

Das Fischsterben beunruhigt seit Tagen die Menschen in Brandenburg an der Grenze zu Polen. Tausende tote Fische wurden in dem Fluss entdeckt, ein Teil davon auf Höhe der Stadt Frankfurt (Oder) und umliegender Orte.