Werbung

Gratis-Urlaub gesucht: Hotelier veröffentlicht Anfragen von schnorrenden Influencern

Influencer reisen um die Welt und bekommen alles umsonst - so zumindest ist das Bild, das viele von den Social-Media-Bloggern haben. Je mehr Follower jemand ansammelt, desto größer also offenbar auch die Erwartung, für Hotelaufenthalte oder Restaurantbesuche nicht zahlen zu müssen. Das zeigen die Anfragen, die ein Hotelier regelmäßig veröffentlicht.

Group of happy friends making pool party taking selfie with mobile smartphone - Young people having fun in exclusive summer tropical vacation - Friendship, tech, holidays and youth lifestyle concept
Das süße Leben im Tausch für ein paar Instagram-Posts? Das erhoffen sich Influencer und fragen öfter mal bei Hotels nach "Kooperationen" (Symbolbild: Getty Images)

Die Reisebranche hat während der Corona-Krise enorm gelitten. Während die Menschen langsam wieder anfangen, auf Reisen zu gehen, kurbeln auch Travel-Influencer ihr Geschäft wieder an. Anders als andere Urlauber haben einige davon allerdings nicht vor, für ihre Hotelaufenthalte zu zahlen.

So funktioniert das Geschäft bei den großen Reise-Influencern schließlich: Sie sorgen mit werblichen Posts für gute Publicity und bekommen dafür entweder eine finanzielle Kompensation, einen Gratis-Aufenthalt oder beides. Das Ergebnis: Hotels werden mittlerweile mit Anfragen von Instagram-Bloggern und solchen, die es werden wollen, überschüttet.

Persönlicher Assistent eines Influencers: Dieser Job geht eindeutig zu weit

Die reichen von seriösen Anfragen von Social-Media-Blogs mit beachtlicher Follower-Zahl bis hin zu dreisten Versuchen, einen kostenlosen Urlaub abzustauben - idealerweise für die gesamte Familie.

Tausche Aufenthalt für vier Personen gegen Insta-Story

Ein Hotelier aus Österreich ist dazu übergegangen, diese Anfragen auf Twitter zu posten und sorgt damit unter dem Hashtag #InfluencerderWoche für Belustigung.

Erstaunlich viele erhoffen sich, mit der ganzen Familie anreisen zu können:

Einige betreiben hierfür wirklich nur den Mindestaufwand:

Das Zauberwort lautet bei vielen “Kooperation”, das der Hotelier aus Österreich auf seine eigene Weise definiert.

Nachdem viele sich fragten, wie genau diese Influencer sich eine solche “Kooperation” vorstellen, hakte der Hotelier einmal bei einem Interessenten nach. Das Ergebnis war ernüchternd: Als Gegenleistung für die Organisation eines Aufenthalts für eine vierköpfige Familie bekäme er Insights, die “für garnix” seien.

Auch Restaurants kennen die Masche

Aktuelle Studien besagen zwar, dass sogenanntes Micro-Marketing durch Influencer gerade bei einer jungen Zielgruppe durchaus auf dem Vormarsch ist und effektiv sein kann. Nicht für jedes Hotel ist dies jedoch sinnvoll - zumal, wie der twitternde Hotelier bemängelt, sich auch Leute mit 12.000 Followern einen vollbezahlten Familienurlaub erhoffen. Zudem müssten derartige Leistungen wie jede andere Marketing-Aktion regulär versteuert und angemeldet werden, was seinen Aussagen nach auch nicht von jedem verstanden würde.

Aktuelle Studie: So viel Fake gibt es beim Influencer Marketing

Nicht nur Hotels müssen sich übrigens mit Influencern auf der Suche nach Gratis-Goodies herumschlagen. Ein Restaurant-Besitzer in Griechenland berichtete vor Kurzem auf einem Reddit-Forum über Influencer, die sich ein kostenlose Mahlzeit - nicht selten auch noch für die Begleitung - erhoffen und postete seinen Standardtext, den er Anfragen dieser Art immer wieder schicken würde.

Darin schlage er vor, den Influencern im Austausch gegen Geld ein erstklassiges Mahl zu servieren und als Gegenleistung für einen Instagram-Post jemandem in finanzieller Not wie einen Obdachlosen oder Flüchtling ein Gratis-Mahl im gleichen Wert bereitzustellen. In drei Jahren habe noch niemand dieses Angebot angenommen.

Video: Influencer-Marketing: die aufregende Werbung von Morgen?