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Darum sind Energydrinks so ungesund

Dose auf, Koffein-Kick rein: Doch Energydrinks sind für Jugendliche nicht empfehlenswert. (Bild: Getty Images)
Dose auf, Koffein-Kick rein: Doch Energydrinks sind für Jugendliche nicht empfehlenswert. (Bild: Getty Images)

Immer mehr Experten warnen vor den gesundheitlichen Risiken von Energydrinks – die britische Regierung plant sogar ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche. Der Grund: Massig Zucker, zu viel Koffein und eine ganze Reihe möglicher Gefahren für Körper und Psyche. Ein Überblick.

Energydrinks wie Red Bull und Monster Energy werden von den Herstellern vor allem mit ihrer belebenden und aufputschenden Wirkung beworben. Neben dem extrem hohen Zuckergehalt enthalten die Getränke etwa 80 Milligramm Koffein pro 250 Milliliter-Dose. Zum Vergleich: Eine Tasse Kaffee enthält durchschnittlich 40 Milligramm Koffein. Weltweit werden jährlich etwa 5 Milliarden Liter verkauft. Laut einer Studie sollen britische Jugendliche zu den stärksten Konsumenten in Europa gehören. Hauptgrund für das Verbot ist jedoch die zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen im Vereinigten Königreich.

Übergewicht, Zahnfäule, Hyperaktivität

Nicht mehr als 150 Milligramm Koffein sollten Jugendliche laut der britischen Gesundheitsbehörde pro Tag konsumieren. Das Problem: Es bleibt nicht bei einer Dose. „Da Tausende von jungen Menschen regelmäßig Energiegetränke konsumieren, oft auch weil sie günstiger als andere Erfrischungsgetränke verkauft werden, werden wir über ein Verkaufsverbot an Kinder beraten“, erklärt Premierministerin Theresa May.

Große Mengen Koffein können zu Bluthochdruck, Konzentrationsproblemen, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen führen, warnen Experten. Eine Studie über die Auswirkungen von Energydrinks kam im Jahr 2015 zu dem Schluss, dass Energydrinks für Angstzustände, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Hyperaktivität verantwortlich sind. Eine schwedische Studie sieht zudem einen Zusammenhang zwischen Zahnfäule und Energydrinks.

Neben hohen Mengen Koffein steckt in den Energydrinks auch extrem viel Zucker, der zu Fettleibigkeit führen kann. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ein Problem, das Theresa May als „eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen, vor denen das Land steht“ bezeichnet. Übergewicht kann sogar schon bei jungen Menschen zu Krankheiten wie Diabetes führen.

Auch Erwachsene von gesundheitlichen Risiken betroffen

Das Verkaufsverbot soll in Großbritannien für unter 16-Jährige, möglicherweise sogar für unter 18-Jährige gelten. Betroffen sind Getränke, die 150 Milligramm Koffein oder mehr pro Liter enthalten. Auch in Deutschland gab es vor einigen Monaten eine Diskussion über Einschränkungen beim Verkauf an Kinder und Jugendliche. Ernährungsministerin Julia Klöckner setzt jedoch auf Aufklärung von Eltern und Jugendlichen zu den Folgen übermäßigen Genusses von Energydrinks.

Auch Erwachsene sollten sich laut Experten beim Konsum zurückhalten. Die gesundheitlichen Auswirkungen von zu viel Zucker, Kalorien und Koffein gelten nicht nur für Kinder. Die Risiken können sogar noch verschärft werden, wenn man bedenkt, dass Erwachsene im Gegensatz zu Kindern Energydrinks zusätzlich mit Alkohol konsumieren. Besonders beliebt sind zum Beispiel Mixgetränke wie Red Bull und Wodka – eine gefährliche Kombination, wie viele Gesundheits-Experten betonen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2011 greifen aber auch immer mehr Jugendliche zu diesen alkoholischen Mischgetränken. Eine Entwicklung, der die britische Regierung nun einen Riegel vorschieben will.