Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Auszüge aus Prinz Harrys am 10. Januar erscheinenden Memoiren veröffentlicht werden. Zudem sorgen zwei spektakuläre TV-Interviews für Aufregung. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst, zum Beispiel die Antwort auf die Frage, warum er sich entschloss, ein Buch zu schreiben.

"Ich hatte 38 Jahre, in denen andere meine Geschichte absichtlich verdreht haben. Es schien ein guter Zeitpunkt zu sein, selbst die Verantwortung für meine Geschichte zu übernehmen." Den Royals wolle er jedoch nicht wehtun, auch wolle er keine Brücken hinter sich abbrechen.

"Ich verstehe nicht, wie Ehrlichkeit als Brücken abbrechen interpretiert werden kann", so der Royal im Gespräch mit dem britischen Sender ITV. "Zu schweigen macht es ja nicht besser." Vielmehr erlaube Schweigen, dass Missbrauch (von Macht) hinter den Kulissen weitergehen kann. Zudem hätten viele seine Frau Herzogin Meghan…

…beschuldigt, für den Riss in der Familie und ganz besonders zwischen ihm und seinem Bruder Prinz William verantwortlich zu sein — mit diesem Mythos wolle er ein für allemal aufräumen. Er spricht auch über den Tod seiner Mutter Diana im Jahr 1997.

Zu dem Zeitpunkt war Prinz Harry 12 Jahre alt, doch er berichtet, dass viele seiner Erinnerungen an die Zeit vor der Tragödie ausgelöscht seien. "Menschen, die einen Verlust erlebt haben, kennen das….man kann seine Erinnerungen nicht mitnehmen."

Zudem habe er lange geglaubt, dass seine Mutter gar nicht tot war. Die Rolle, die Paparazzi bei ihrem Tod gespielt haben, sei zudem sie voll ausgeleuchtet worden. Er selbst habe sich durch den Tunnel fahren lassen, in dem Diana tödlich verunglückte und ihn nicht als gefährlich empfunden. "Sie (die Paparazzi) sind davongekommen", so Harry.

Ausführlich widmet sich Harry seinem Verhältnis zu seinem Bruder Prinz William und seinem Vater König Charles. Er fühlt sich von der Familie im Stich gelassen, ganz besonders, wenn es um kritische Berichterstattung über ihn und Meghan ging. Während andere Familienmitglieder sich sicher sein konnten, dass bei unangenehmer Berichterstattung…

…ein Contra aus dem Palast kam, warteten er und Meghan vergebens. Vielmehr beschuldigt Harry den Palast sogar, die Quelle vieler Behauptungen über die abtrünnigen Royals zu sein. Man würde bewusst mit der Presse zusammenarbeiten.

Dennoch betont Harry: "Ich liebe meinen Vater. Ich liebe meinen Bruder. Ich liebe meine Familie." Seinen Umzug nach Kalifornien sieht er nicht als Flucht vor seinen königlichen Pflichten. "Wenn ich meinem Land nicht im Vereinigten Königreich dienen kann, so werde ich ihm weiterhin aus dem Ausland dienen."

Ganz besonders sieht er seine Aufgabe darin, die dunklen Machenschaften der Medien in seiner Heimat bloßzulegen. Seine Familie habe Anteil daran, so Harry. Daher wünsche er sich zwar eine Aussöhnung, doch die sei an die Bedingung gebunden, dass die Royals endlich Verantwortung für ihren Umgang mit der Presse übernehmen…

…statt sich immer wieder hinter Mitteilungen zu verstecken, die keine Namen nennen. "Ich hoffe, dass eine Versöhnung zwischen meiner Familie und uns weltweit Schule machen kann", so Prinz Harry.