Ich habe dank eines medizinischen Eingriffs fast 50 Kilogramm abgenommen
Dieser Aufsatz basiert auf einem Gespräch mit Nicole Velez, 31, aus Tampa. Er wurde aus Gründen der Länge und Klarheit überarbeitet.
Erfolgreiches Abnehmen ist mir mein ganzes Leben lang schwergefallen. Jetzt ist es mir durch einen Eingriff gelungen, etwa 49 Kilogramm zu verlieren. Seitdem haben sich mein Leben und meine Zufriedenheit damit drastisch verändert.
Mein Job ist es, Mitglieder in der Sky Club Lounge von Delta Airlines willkommen zu heißen. "Sind Sie neu hier?", fragen mich die Kunden oft. "Nein", antworte ich, "ich habe Sie schon oft eingecheckt."
Sie können nicht glauben, dass ich noch dieselbe Person bin wie vor 11 Monaten. Das liegt daran, dass ich nach einem nicht-chirurgischen Eingriff fast 50 Kilogramm abgenommen habe.
Meine Portionsgrößen sind etwa ein Viertel so groß wie früher. Ich fühle mich satt, nachdem ich viel kleinere Mengen gegessen habe. Meine neue Figur hat mir viel Selbstvertrauen und ein neues Lebensgefühl gegeben.
Ich habe jede Diät ausprobiert, die es gibt
Mein Gewicht ist mein ganzes Leben lang auf und ab gegangen. Mit neun Jahren habe ich das erste Mal mit einer Diät begonnen. Auslöser war die Bemerkung eines Jungen, als ich mit den Rollschuhen einen Hügel hinauf und hinunterfuhr: "Wow, du bist fett und kannst Rollschuh fahren?", sagte er.
Ich ging nach Hause und schaute in den Spiegel. In meinem Kopf sah ich eine große Person, die mich anschaute. Ich bereute es, den Kühlschrank nach Pizza geplündert und zuckerhaltiges Müsli mit süßer Kondensmilch gegessen zu haben. Aber ich konnte mich als emotionaler Esser einfach nicht zurückhalten. Als ich älter wurde, merkte ich, dass ich eine Mahlzeit mit 4000 Kalorien zu mir nehmen konnte und trotzdem hungrig blieb.
Im Laufe der Jahre habe ich jede Diät ausprobiert, die es gibt. In meinen 20ern nahm ich ungefähr 27 Kilogramm ab, nahm aber innerhalb weniger Monate wieder zu – und war am Ende sogar 9 Kilo schwerer als vor dem Abnehmen. Ein klassischer Jojo-Effekt.
Trotz meines jungen Alters hatte ich verschiedene Beschwerden. Mein Rücken schmerzte. Alles tat weh. Ich musste aus dem Bett rutschen, weil ich zu schwer war, um mich hochzuziehen.
Letztes Jahr wurde dann bei mir mit einem Gewicht von 111 Kilogramm - viel zu schwer für meine Körpergröße von 1,70 Meter - Prädiabetes diagnostiziert. Das war ein Schock: "Entweder muss ich meinen Lebensstil ändern, oder diese Krankheit wird mich umbringen", dachte ich.
Anmerkung der Redaktion: Nicole Velez hatte zu diesem Zeitpunkt einen BMI von 38,4. Dieser Wert gilt als Adipositas Grad II. Ab einem BMI über 40 spricht man von Adipositas permagna, also der schwersten Form von Fettleibigkeit.
Ich suchte im Internet nach Lösungen. Ich stieß auf das nicht-chirurgische Verfahren, das mich 11.000 Dollar (ungefähr 10.500 Euro) kostete.
Das Gewicht ging schnell runter
Bei dem Verfahren handelte es sich um einen einstündigen endoskopischen Eingriff, bei dem der Magen um 70 Prozent geschrumpft wird, was zu einer verringerten Aufnahmekapazität für Nahrung führt. Die Experten sagten mir, dass es die Hormonsignale des Darms verändert, was zu weniger Appetit und einem stärkeren Sättigungsgefühl führt.
Ich nahm mir einen Tag frei und hielt mich vor der Operation an eine Flüssigdiät – nahm also nur Lebensmittel wie Tee und Brühe zu mir.
In 45 Tagen nahm ich fast 20 Kilogramm ab. Dann ging ich zu Proteinshakes und normalem Essen über, einschließlich roher, veganer Mahlzeiten. Ich achte darauf, täglich mindestens einen halben Liter Wasser zu trinken.
Das Gewicht ging schnell wieder runter. Ich wiege jetzt etwa 61 Kilogramm. Ich habe so viel abgenommen, dass ich mir eine neue Garderobe kaufen musste. Das Beste von allem ist, dass meine Blutuntersuchung gezeigt hat, dass ich nicht mehr Prä-diabetisch bin.
Mein Selbstvertrauen ist viel besser. Ich habe ein gutes Sozialleben. Ich kann wieder schwimmen und Rollerblade fahren. Außerdem bin, seitdem ich endlich abgenommen habe, glücklicher als je zuvor – jedenfalls seit der unbedachten Bemerkung dieses Jungen im Jahr 1991.
Anmerkung der Redaktion: Es gibt verschiedene Verfahren der Magenverkleinerung. Diese werden in der Regel bei Menschen mit krankhafter Adipositas angewendet, welche oft mit weiteren Begleiterkrankungen, wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Arthrose, hormonellen Störungen und einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht.
Bevor man in Deutschland eine operative Magenverkleinerung durchführt, wird Patientinnen und Patienten geraten, es zunächst mit anderen Maßnahmen zu versuchen, beispielsweise professionelle Ernährungsberatung durch eine Ärztin oder einen Arzt, Bewegungstraining und eine Verhaltenstherapie.
Magenverkleinerungen können auch mit einigen Risiken einhergehen, beispielsweise Blutungen, Infektionen, Thrombosen oder langfristigen Mangelerscheinungen. Ob ein Eingriff für euch infrage kommt, solltet ihr mit einer medizinischen Fachkraft besprechen.
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