Hauptsitz von Scientology in Saint-Denis bei Paris - Nachbarschaft läuft Sturm

Im Pariser Vorort Saint-Denis sind Menschen besorgt angesichts von Plänen der Scientology-Kirche, ihren französischen Hauptsitz dort hinzuverlegen. Auf 7.000 Quadratmetern sollen ein Hörsaal, Seminarräume und sogar eine Sauna entstehen. All dies während der Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Anwohner Philippe Caro macht seiner Wut Luft. Er klagt, "wir sind ganz in der Nähe des Stade de France. Hier ist das neue olympische Schwimmbecken. Wir befinden uns mitten im Herzen der zukünftigen olympischen Einrichtungen."

Philippe Caro ist einer von 30.000 Menschen, die eine Petition unterschrieben hatten gegen den Erwerb des Gebäudes durch die Scientology Kirche. Diese kaufte es 2017 für 33 Millionen Euro. Seitdem blockiert die Gemeinde das Bauvorhaben. Doch das Berufungsgericht gab Scientology im Dezember recht.

Caro warnt, "diese Stadt steckt in den Fängen einer Organisation mit enormen Ressourcen im Vergleich zu Saint-Denis. Das stellt eine Gefahr und ein Risiko dar für die Einwoner:innen und die Nachbarschaft im Hinblick auf ihre sektenartige Präsenz. Suchen Sie nur nach einer Stellungnahme des Innenministeriums zum Vorhaben der Scientology-Church... Es gibt keine!"

Es gibt rassistische und intolerante Menschen, das ist heute leider keine Seltenheit. Das letzte Wort hat aber die Rechtsprechung.

Zehntausende Mitglieder:innen soll die Scientology-Kirche in Frankreich haben. Sie operiert dort legal mit dem Status eines Vereins. Mehrere Parlamentsberichte beschreiben die Organisation als eine sektenartige Bewegung. Vorwürfe, die der europäische Scientology-Sprecher Eric Roux dementiert:

"Es gibt Menschen im Rathaus und in der Verwaltung, die versucht haben, die Arbeiten auf trügerische Art zu verhindern. Die beste Antwort darauf hat das Berufungsgericht gegeben, das von Machtmissbrauch sprach. Machtmissbrauch durch einen Staatsdiener oder einen gewählten Funktionär ist schwerwiegend. Es gibt rassistische und intolerante Menschen, das ist heute leider keine Seltenheit, damit müssen wir uns abfinden. Das letzte Wort hat aber die Rechtsprechung."

Das Gericht hat der Stadt bis Ende März Zeit gelassen, um die Genehmigung der Arbeiten neu zu untersuchen.