Heldin des Alltags: Lehrerin hilft Familie eines Schülers in der Not
Es gibt Lehrer, die den einen oder anderen Schritt weitergehen, um ihren Schülern zu helfen. Doch selbst bei engagierten Pädagogen würde es nicht zur den Aufgaben der Wahl gehören, sich tagelang um ein neugeborenes Baby zu kümmern, das nicht zur eigenen Familie gehört. Doch genau das tat eine Grundschullehrerin aus dem US-Bundesstaat Connecticut.
Die 42-jährige Luciana Lira erhielt inmitten der Corona-Krise einen Anruf von Zully, der im achten Monat schwangeren Mutter ihres siebenjährigen Schülers Junior, wie NBC berichtet. Zully hatte gerade erfahren, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert hatte, und da die Symptome von Covid-19 Komplikationen bei ihrer Schwangerschaft auslösten, musste ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden.
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“Ich kann nicht gut reden weil ich kaum atmen kann, aber ich wollte Sie um Hilfe bitten”, zitiert Lira die besorgte Mutter. Es bestand die Sorge, dass auch Zullys Ehemann Marvin und Sohn Junior sich infiziert haben könnten. Zully wollte nicht das Risiko eingehen, auch ihr neugeborenes Kind dem Virus auszusetzen.
Die Lehrerin hatte Zully und ihrem Ehemann, die beide aus Guatemala stammen, bereits in den Monaten zuvor unter die Arme gegriffen. Sie hatte bei Arztgesprächen übersetzt und bei Einkäufen für das zweite Kind geholfen.
Als die junge Familie nun in Not geriet, bot sie kurzerhand an, sich selbst um das Baby - ein Junge namens Neysel - zu kümmern, bis Marvin und Junior auf das Virus getestet werden konnten.
Die Mutter ist außer Lebensgefahr, aber nach wie vor von ihrem Baby getrennt
Tatsächlich hatten sich die beiden infiziert, was bedeutete, dass Lira, die selbst Mutter eines elfjährigen Jungen ist, sich länger um Neysel kümmern musste als gedacht. Bereut hat sie ihre Entscheidung nicht. “Es kam mir nicht einmal in den Sinn, abzulehnen”, sagte sie NBC. “Ich bin sehr stolz darauf, dass sie mir soweit vertraut hat, um mich anzurufen. Von allen Menschen, die sie hätte fragen können, wählte sie die Lehrerin. Wahrscheinlich, weil sie dachte, dass sie sich auf mich verlassen könnte.”
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Zully befand sich zeitweise in sehr kritischem Zustand. Obwohl sie die Intensivstation mittlerweile verlassen konnte, gelten weder sie noch ihr Ehemann als genesen. Nach wie vor ist der kleine Neysel also in Liras Obhut und konnte zu seiner Mutter bisher ausschließlich über Video-Chat Kontakt haben. Nun warten alle auf ein negatives Testergebnis bei den Eltern, die ihr Baby noch nicht halten durften. Lira lobt die beiden für die Sicherheitsvorkehrungen, die sie getroffen haben. “Die Familie ist großartig”, sagte sie dem Sender CNN. “Sie lieben ihr Baby so sehr und können es nicht erwarten, endlich vereint zu sein.”
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