Holzbalkendecke sanieren: Optionen und Vorgehen
Holzbalkendecken sind in Altbauten noch häufig zu finden. Doch Achtung: Bei einem Eigentümerwechsel müssen Sie die Decke – entspricht die oberste Geschossdecke nicht den geforderten Standards – innerhalb von zwei Jahren sanieren. Wir verraten Ihnen, welche Möglichkeiten Sie dabei haben.
Das Wichtigste in Kürze
Bei einem Altbau-Eigentümerwechsel muss die oberste Geschossdecke innerhalb von zwei Jahren gedämmt werden.
Fachbetriebe sollten die Sanierung von Holzbalkendecken übernehmen, um den Anforderungen an Schallschutz, Wärmeschutz und Brandschutz gerecht zu werden.
Mögliche Dämmmethoden sind die Verwendung von Holzfaserdämmplatten oder Gipskartonplatten. Alternativ kann eine Decken-Gefach-Dämmung zwischen den Deckenbalken eingezogen werden, um die Trittschalldämmung ohne wesentliche Raumhöhenverluste zu verbessern.
Sanieren ist Pflicht für Altbau-Käufer
Wechselt der Altbau den Eigentümer, schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Dämmung der obersten Geschossdecke zwingend vor – innerhalb von zwei Jahren ab Eigentumsübergabe als Außen- oder Innendämmung. Wer die Auflage von Holzbalkendecken sanieren will, sollte alle Arbeiten sorgfältig planen und ausführen. Zimmerer und Holzbaubetriebe gehen mit fachlichem Know-how und einer Portion Gefühl für Altbauten an die Sache und kennen die Anforderungen an Schallschutz, Wärmeschutz und vorbeugenden Brandschutz.
Für erstmaliges Dämmen der Holzbalkendecke oder die Erneuerung vorhandener Dämmschichten gelten gemäß des GEG bestimmte Werte. Konstruktion und Schichtaufbau der Geschossdecke hängen vom späteren Boden ab. Man sollte den Bodenbelag daher frühzeitig auswählen. Welche Möglichkeiten Sie für eine Dämmung der Holzdecke in Ihrem Haus haben, erfahren Sie übrigens hier:
Vorschläge zum Sanieren einer Holzbalkendecke ohne Dämmung
Die Tragfähigkeit von Decken wird so berechnet, dass sie ihr eigenes Gewicht und die Verkehrslast sicher halten. Eingriffe in das Tragwerk oder eine Erhöhung der Verkehrslast können einen neuen statischen Nachweis erforderlich machen. Ist der alte Fußboden in Ordnung, können Sie auf ihm weiterbauen. Für eine Konstruktion aus sichtbaren Deckenbalken und 22 Millimeter starkem Dielenboden bietet sich beispielsweise an:
Holzbalkendecke sanieren mit Holzfaserdämmplatten
Auf den vorhandenen Dielenboden wird eine 3,2 Millimeter starke Hartfaserplatte verlegt und die Decke mit getrockneten, fünf Zentimeter dicken Beton-Gehwegplatten beschwert. Darüber verlegt man eine 40 Millimeter dicke Schicht druckbelastbarer Holzfaserdämmplatten mit Fugenlatten und schließt den Aufbau des Fußbodens mit 21 Millimeter dicken Dielen ab. Der Trittschallpegel beträgt nach der Sanierung 57 Dezibel.
Holzbalkendecke sanieren mit Gipskartonplatten
Die vorhandenen Dielenbretter werden abgedeckt mit 3,2 Millimeter starken Hartfaserplatten, darauf verlegt man zwei Schichten 25 Millimeter starker Gipskartonplatten. Die Dämmung besteht aus 40 Millimeter starken, druckbelastbaren Bodendämmplatten, die neue Gehschicht aus Dielen. Der bewertete Norm-Trittschallpegel beläuft sich nach der Sanierung auf 63 Dezibel. Auch Gipsfaserplatten stellen eine Option dar, da sie Vorteile, wie einen effektiven Brandschutz oder auch Schallschutz, bieten. In diesem Zuge lässt sich auch eine Fußbodenheizung innerhalb Ihrer Holzbalkendecke realisieren.
Alternative: Decken-Gefach-Dämmung
Jede zusätzliche Schicht verringert die Raumhöhe – achten Sie auf die Vorschriften zu den Brüstungshöhen unter Fenstern. Der höhere Aufbau des Fußbodens kann auch Kürzungen von Türen erforderlich machen. Wer die Trittschalldämmung ohne Einbußen an die Raumhöhe verbessern will, verlegt die Dämmschicht zwischen den Deckenbalken. Den Fehlboden oder auch Blindboden, also die Zwischendecke mit Füllmaterial, sollten Sie bei einer Sanierung unbedingt belassen, da er gut zur Dämmung von Trittschall beiträgt.
Sanieren von Decken mit starken Schwingungen
Auch wenn man solche Schwingungen nicht ganz vermeiden kann, gibt es Möglichkeiten, diese zu reduzieren. Am besten eignen sich dafür OSB-Platten, die Sie zweilagig direkt auf die Deckenbalken schrauben können. Die erste Lage sollten Sie quer zu den Balken anbringen, die zweite dagegen parallel zu den Holzbalken. Die Platten an sich verlegen Sie etwas versetzt und "uneben" zu einander, also nicht direkt in einer Reihe. Bringen Sie die Schrauben in höchstens 15 Zentimeter Abstand voneinander an, um eine stabile Verbindung zwischen Balken und Platten zu gewährleisten.