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Hongkong-Proteste werden auch in "Grand Theft Auto 5" ausgetragen

Die Straßenschlachten in Hongkong - sie werden auch im Online-Modus des beliebten Spiels "Grand Theft Auto 5" ausgetragen. Chinesische Spieler müssen dafür allerdings die Regeln ihres Heimatlandes brechen.

Seit Monaten gibt es in Hongkong schwere Proteste gegen die lokale Regierung und den Einfluss Chinas. Auch der Online-Modus des beliebten Spiels "Grand Theft Auto 5" ist mittlerweile zu einem Schlachtfeld um die ehemalige britische Kronkolonie geworden. Denn Online-Aktivisten aus Hongkong haben herausgefunden, dass man sich in dem Spiel mit bestimmten Gegenständen vermummen kann. So protestierten die Spieler auch virtuell. Wie bei den vielen echten Demonstrationen haben sie Feuerwehrhelme oder Masken auf. Screenshots davon teilen sie etwa auf der in Hongkong populären Social-Media-Plattform "LIHKG".

Spieler aus China allerdings erfuhren von den virtuellen Protesten und riefen zu Gegenmaßnahmen auf. So tauchten im Online-Modus von "GTA V" auch Polizisten auf, bewaffnet mit Wasserwerfern und Tränengas. Die Straßenschlachten in Hongkong werden nun also auch virtuell auf den Straßen der digitalen Metropole Los Santos ausgetragen.

Die offenbar patriotischen Gamer aus China müssen dafür allerdings die Regeln ihres Heimatlandes brechen. Für den Kampf gegen die aufmüpfigen Hongkonger gelangen sie illegal, etwa durch VPN-Dienste, auf die Server von Rockstar Games. Denn "GTA 5" ist in China verboten - wegen zu viel Sex, Drogen und Gewalt.

Online-Protest auch in anderen Spielen

Rockstars Gangster-Epos ist im Übrigen nicht das einzige Spiel, das in die Proteste hineingezogen wird. Im Herbst 2019 sorgte ein eSportler für Aufruhr, als er nach einem "Hearthstone"-Turnier Freiheit für Hongkong forderte - und von Entwickler Blizzard dafür mit einer Sperre bestraft wurde, um wohl Sanktionen auf dem chinesischen Markt abzuwenden, wie manche erbosten Fans schlussfolgerten.