Hortensien im Topf überwintern: Wie geht’s richtig?

Winterschutz für Topf-Hortensie anbringen
MSG/Frank Schuberth

Die prachtvollen Hortensien geben beste Kübel-Pflanzen ab. Doch die frostige Winterzeit kann ihnen ziemlich zu schaffen machen. Treffen Sie daher rechtzeitig Vorkehrungen, um die Pflanzen zu schützen.

In geräumigen Töpfen werden vornehmlich Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla) gehalten. Mittlerweile gibt es nicht nur Sorten, die nur einen Blütenschub im Sommer zeigen. Selektionen wie die Endless Summer-Hortensien – eine der ersten Sortengruppen, die nachblühen – treiben mehrfach in der Saison Blütenbüschel. Es ist wichtig zu wissen, ob Sie eine einmal oder eine mehrmals im Sommer blühende Hortensie pflegen, denn danach richtet sich der korrekte Schnitt. Doch es ist egal, welcher Typ Topf-Hortensie vor Ihnen stehen mag: Im Herbst und Winter wird keine von ihnen zurückgeschnitten.

Am sichersten: Kühl, aber frostfrei

Sorten der Bauern-Hortensien sind nicht alle winterhart. Falls Sie eine Pflanze weiterkultivieren, die als Zimmerpflanze für kühle Räume angeboten wurde, kann sie in jedem Sommer auch draußen stehen. Ob sie den Winter dort übersteht, ist allerdings nicht gewiss. Das Gleiche gilt für Sortenklassiker im Garten, die etwa in vielen frostarmen, gemäßigten Klimaregionen Europas bestens wachsen, aber strenge Winter auch im Boden wurzelnd eher schlecht aushalten. Lediglich neue Sorten der Bauern-Hortensie, die auf Winterhärte hin selektiert und ausgewiesen winterhart sind, haben winterhartes Triebwerk.

Bestehen Zweifel in dieser Hinsicht, ist es ratsam, Hortensien im Topf nach den ersten leichten Frösten frostfrei und hell oder dunkel unterzustellen. Mehr als etwa fünf Grad Celsius kühl sollte das Winterquartier allerdings nicht sein. So können die Hortensien ihre Ruhezeit perfekt einhalten. Ab Anfang April dürfen sie wieder ins Freie, wenn keine nennenswerten Fröste mehr zu erwarten sind. Achten Sie darauf, dass die Hortensien während der Überwinterung nicht völlig austrocknen.

Bauern-Hortensie, Garten-Hortensie

Einmal blühende Sorten der Bauern-Hortensien werden im Frühling gar nicht oder nur sehr wenig beschnitten. Der Grund: Sie haben alle ihre Knospen bereits an den Triebspitzen angelegt. Mehrmals blühende Züchtungen können in verschiedenen Triebpartien eingekürzt oder lang gelassen werden, sodass die Pflanzen sich harmonisch aufbauen.

Problem Nummer 1: Wurzelballen friert durch

Wer keine Garage oder kein Kalthaus zum Überwintern hat, hat keine andere Wahl als die Topf-Hortensien draußen zu lassen. Denn Wohnzimmerluft im Winter führt zu Kümmerwuchs und Schädlingen. Die Töpfe dürfen aber keinesfalls durchfrieren. Umwickeln Sie diese darum mit isolierender Luftpolsterfolie. Stellen Sie sie anschließend auf Styroporplatten oder wenigstens Holzroste, damit auch von unten kein gefrorenes Wasser zu den Wurzeln vordringen kann. Hüllen Sie den Topf in Jute oder einen großen Sack und fertigen Sie eine Krempe, die etwa 20 Zentimeter über dem Topfrand steht. Diese füllen Sie dann mit trockenem Laub – so sind die unteren Triebzonen der Hortensien vor allzu raschen Temperaturstürzen geschützt. Ideale Plätze zur Überwinterung sind beschattet und durch Mauerwerk – am besten in einem Winkel – geschützt. Auch derart geschützte Pflanzen dürfen aber nicht völlig vertrocknen.

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Ist der Winter mild verlaufen, treiben Hortensien im Kübel zügig aus und blühen reich, wenn sie ihre oberen Triebknospen behalten haben. Leider kann es aber auch so streng frieren, dass selbst der beste Winterschutz nicht ausreicht, um Frostschäden zu verhindern. Meist sind die Triebe dann von oben her geschädigt. Arbeiten Sie sich an jedem Trieb stückweise mit der Schere durch. Hören Sie auf zu schneiden, wenn sich zeigt, dass das Gewebe intakt ist.