Innendesigner verraten: Diese simple Farb-Tricks verleihen eurer Wohnung das gewisse Etwas
Neutral war gestern: In den letzten Jahren galten sanftes Beige und andere Erdtöne als die Trendfarben in der Inneneinrichtung. Dieser eher langweiligen Farbgebung setzte die New Yorker Innendesignerin Taylor Migliazzo Simon etwas entgegen. Auf Tiktok wies sie auf die "Unexpected Red Theory" hin.
Ihr zufolge lassen rote Akzente einen Raum "automatisch besser aussehen". Ein Effekt, den ihr schon mit minimalen Veränderungen erzielen könnt. Auch andere Innendesigner sind inzwischen auf diesen Trend aufmerksam geworden. Sie verraten, wie ein bisschen Rot jeden Raum aufwerten kann.
Was ist die "Unexpected Red Theory"?
Weiße Wände, beige Möbel – was auf den ersten Blick stilsicher wirkt, kann auf lange Sicht ganz schön langweilig werden. Das findet auch die Interior-Designerin Taylor Migliazzo Simon. Beim Browsen durch Pinterest kam ihr dann eine Idee, so erzählte sie der "New York Times". Ihr sei aufgefallen: Schon ein einziger roter Farb-Akzent verändere die Wirkung eines Raumes. Dabei müsse dieser nicht einmal sonderlich auffällig sein.
Das Video, in dem die 30-Jährige ihre Erkenntnis teilt, hatte schnell über eine Million Aufrufe auf Tiktok. Migliazzo Simon zeigt darin Beispiele, die ihre These unterstützen sollen. So wirke ein roter Lampenschirm selbst in einem eher farbenfroh gestalteten Raum als Blickfang. Auch Rot und Lila – Farben, die die Designerin eigentlich nicht kombiniert hätte – würden ein harmonisches Zusammenspiel ergeben. Denn Rot sehe "einfach mit allem gut aus".
Warum ausgerechnet Rot zu allem passen soll
Rot soll zu allem passen? Was zunächst seltsam klingt, bestätigen auch andere Innendesigner. Im Magazin "Martha Stewart" erklärt Carolyn Ames Noble, frühere Vorsitzende der American Society of Interior Designers (ASID), warum gerade die Farbe Rot funktionieren soll. Es handele sich bei Rot um eine Primärfarbe. Rot oder seine Komplementärfarbe Grün kommen in so gut wie jeder anderen Farbe vor.
Der Innendesignerin Debbie Mathews zufolge ist Rot eine der auffälligsten Farben des Farbspektrums. Es lenke nicht nur Aufmerksamkeit auf sich, sondern bringe auch Energie in einen Raum. Durch rote Akzente, das sagt sie in "Martha Stewart", erscheine ein Zimmer weniger konstruiert – und interessanter. Doch Rot ist nicht gleich Rot. Laut dem Magazin "AD Architectural Digest" kann Rot in zu großen Mengen "den Geist überfordern". Gedämpfte Farbtöne würden beispielsweise wärmer wirken als knallrote und könnten dennoch einen angenehmen Akzent setzen.
Wer sich mit Rot so gar nicht anfreunden kann, hat allerdings auch andere Optionen. Unter dem Tiktok-Video von Taylor Migliazzo Simon finden sich Kommentare, die stattdessen blaue oder orangefarbene Akzente bevorzugen. Auch das könne, wie Migliazzo Simon in der "New York Times" sagt, funktionieren. Die Farbe Rot habe allerdings etwas Spezielles an sich, das bei vielen Emotionen auslöst.
So setzt ihr die "Unexpected Red Theory" um
Welche Gegenstände sich für die "Unexpected Red Theory" besonders eignen, ergibt sich bereits aus dem Titel der Theorie. Die Farbakzente passen gerade an "unexpected", also unerwartete, Stellen. Wer das ausprobieren möchte, könnte zunächst mit einem roten Bilderrahmen oder Kissenbezug anfangen. Ein großer Vorteil: Während eine räumliche Stilveränderung oftmals viel Aufwand und Geld kostet, lässt sich die "Unexpected Red Theory" mit wenigen Handgriffen umsetzen.
Ein wenig mehr wagt man zum Beispiel mit einem roten Möbelstück. Sitzgelegenheiten wie Stühle oder Sessel lassen sich, so das Magazin "AD Architectural Digest", besonders leicht integrieren. Auch einer Küche können rote Gegenstände das gewisse Etwas verleihen. Ein paar rote Küchengeräte oder Kochutensilien können hier als Hingucker dienen. Eine Option für die Mutigeren unter uns ist die Akzentwand. Dabei streicht ihr eine Wand des Raumes rot, wobei ihr den Rest idealerweise in hellen Tönen haltet. Für einen solchen Raum empfiehlt die Innendesignerin Kerrie Kelly in "Martha Stewart", auf ein eher neutrales Mobiliar zu setzen. So entstehe ein angenehmer Kontrast.
skö
Dieser Artikel erschien am 21. März 2024 und wurde aktualisiert.