Leidet ihr auch an "Instagram-Depression"? Experten warnen vor diesem Internet-Phänomen

Sich auf Social Media ständig mit anderen zu vergleichen, ist schädlich. (Bild: AP Photo/Richard Drew)
Sich auf Social Media ständig mit anderen zu vergleichen, ist schädlich. (Bild: AP Photo/Richard Drew)

Social Media macht Spaß – kann aber auch krank machen. Pünktlich zur Bewusstseinswoche für psychische Gesundheit in Großbritannien gibt es ein neues Netz-Phänomen: die Instagram-Depression.

Dass Social Media schädlich für die psychische Gesundheit junger Menschen sein kann, belegt sogar die Wissenschaft. Laut einer neuen Studie ist die Bilder-App Instagram das ungesündeste Social-Media-Netzwerk für junge User, weil es Angstzustände, Depressionen, Mobbing und die sogenannte „Fear of missing out“ (FOMO, dt.: Angst, etwas zu verpassen) fördert. Vor allem bei jungen Frauen seien die Auswirkungen fatal. In einem sehr persönlichen Artikel im „Telegraph“ schrieb auch die britische Journalistin Jenny Stallard über diese neue Krankheit: die Instagramxiety (dt.: Instagram-Depression). Täglich habe ihr Instagram demnach den Tag vermiest.

„Mentale Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit.“

Hintergrund: Die „Royal Society for Public Health“ (RSPH ) führte im Februar 2017 eine Studie namens #StatusOfMind mit 1479 Jugendlichen im Alter von 14-24 Jahren aus Großbritannien, Schottland, Wales und Nordirland durch. Die Teilnehmer bewerteten fünf verschiedene Social-Media-Kanäle und gaben an, welche positiven und negativen Auswirkungen die einzelnen Plattformen auf verschiedene Bereiche ihres Leben haben. YouTube schnitt dabei am besten ab. Twitter landete auf Platz zwei, auf Rang drei Facebook, Rang vier gab es für Snapchat – und Instagram bildete das traurige Schlusslicht. Allerdings fördere jede dieser Plattformen laut der Teilnehmer Schlafstörungen, Mobbing und Stress wegen unnatürlicher Körperideale.

Alle Netzwerke, abgesehen von YouTube, wurden mit Depressionen und Angstzuständen in Verbindung gebracht. Die RSPH schreibt dazu auf ihrer Website: „Wenn man seine Freunde ständig auf Reisen oder beim Feiern sieht, denken manche, dass sie etwas verpassen, während andere ihr Leben genießen. Diese Gefühle können Vergleiche und anschließendes Verzweifeln auslösen.“

Sogar Instagram selbst ließ daraufhin von der Unternehmensstrategie-Leiterin Michelle Napchan in einem Statement erklären: „Es ist unsere oberste Priorität, dass Instagram ein Ort bleibt, an dem die Menschen sich gegenseitig unterstützen, sicher- und wohlfühlen und sich bedenkenlos ausdrücken – besonders, wenn es um junge Menschen geht. […] Darum arbeiten wir mit Experten zusammen, um der Community die Tools und Informationen zu geben, die sie brauchen. Dazu gehören auch die Möglichkeiten, Beiträge zu melden, Unterstützung für einen Freund zu finden, um den man sich sorgt oder direkt mit Experten in Kontakt zu treten, um sie um Rat zu bitten, wenn man mit einem Problem zu kämpfen hat.“ Diese große Verantwortung sollte das Unternehmen Ernst nehmen, denn mittlerweile bewegen sich weltweit mehr als 800 Millionen Menschen monatlich auf der Plattform.