Diese absurden Interessen speichert Instagram von dir und so verhinderst du es

Habt ihr euch nicht auch schon mal gefragt, wieso ihr Werbung für goldene Ohrstecker auf Instagram angezeigt bekommt, obwohl ihr keine Ohrlöcher habt? Oder für Laufschuhe, obwohl ihr ein notorischer Stubenhocker seid? Die Antwort auf diese Frage versteckt sich in euren App-Einstellungen.

Jedes Mal wenn wir die App öffnen, spielen wir dem Social Media Giganten Informationen über uns zu. (Symbolbild: Getty Images)
Jedes Mal wenn wir die App öffnen, erfährt Instagram mehr über uns. (Symbolbild: Getty Images)

Private Einblicke in das Leben von Stars bekommen, Urlaubsbilder von unseren Freunden anschauen, Anregungen für neue Gerichte finden: Egal aus welchem Grund wir auf Instagram unterwegs sind, jedes Mal wenn wir die App öffnen, spielen wir dem Social-Media-Giganten Informationen über uns zu, mit jedem Klick, jedem Like, jedem Kommentar – auch dann, wenn wir selbst keine Inhalte posten.

Dass diese Informationen für das Zuschneiden von Werbeanzeigen verwendet werden, dürfte den meisten Nutzern inzwischen bewusst sein, schließlich gehört Instagram zu Facebook und folgt denselben Prinzipien und ähnlichen Algorithmen.

Was vielen Nutzern möglicherweise nicht bewusst ist: Welche Interessen uns Instagram basierend auf unserem Verhalten in der App zuschreibt, lässt sich ganz leicht überprüfen. Ihr müsst nur Instagram öffnen, auf “Einstellungen“ klicken, “Privatsphäre und Sicherheit“ auswählen, dann “Datenzugriff“ und schließlich “Werbeanzeigen: Interessen für Werbung”.

Verstörend detaillierte Interessen

Allerdings solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr diesen Schritt tatsächlich gehen wollt. Aus Erfahrung kann ich nämlich sagen, dass das Einsehen eurer angeblichen Interessen sehr aufwühlend sein kann.

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Im ersten Moment war ich schockiert darüber, wie unoriginell und massentauglich meine Interessen laut der Fotosharing-App sind: Reisen, Essen, Filme und Musik – nichts davon erweckt den Eindruck, dass ich eine in irgendeiner Weise herausragende Persönlichkeit besitze. Ich bin nur ein weiteres williges Opfer des Lebensstils meiner Zeit. Je weiter ich mich in der Liste nach unten geklickt habe, desto absurder wurden jedoch meine angeblichen Interessen und desto weniger trafen sie zu.

Diese zum Teil absurden Interessen wurden unserer Autorin angezeigt (Bild: Privat)
Diese zum Teil absurden Interessen wurden unserer Autorin angezeigt (Bild: Privat)

Okay, manches lässt sich vielleicht noch erschließen: Zwar interessiere ich mich nicht bewusst für “Schmuck“ oder “Luxusgüter“, aber ich folge Model Bella Hadid, die oft für diese Art von Kampagne abgelichtet wird und auf Instagram für derartige Produkte wirbt. Ebenso wenig würde ich “Körperliches Training“ als eines meiner Hobbys bezeichnen, aber ich vergöttere Ballerina Misty Copeland und US-Turnerin Laurie Hernandez, deren Trainingsvideos ich begeistert auf Instagram verfolge.

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Unerklärlich ist mir dagegen, wie Instagram darauf kommt, ich würde mich für Videospiele, den srilankischen TV-Sender “Hiru TV“ oder den Fußballverein SSC Neapel interessieren.

So schaltet ihr das Ad-Tracking auf eurem Handy aus

Von einem Tech-Koloss wie Instagram, der nach Schätzungen bis 2019 Werbeeinnahmen von rund 10 Milliarden Dollar gemacht hat, habe ich ehrlich gesagt mehr Sorgfalt bei der Analyse der dafür relevanten Informationen erwartet. Offen bleibt auch die Frage, ob die App gewisse Interessen als Priorität einstuft – in meiner Liste tauchen Hunde jedenfalls viel, viel zu weit unten auf.

Am besten fährt man jedoch sicherlich damit, das Ad-Tracking auf Instagram ganz auszuschalten.

Android-Nutzer gehen dafür in die Einstellungen und dort zum Punkt "Google". Unter "Anzeigen" lässt sich die Option "Personalisierte Werbung deaktivieren" einschalten.

iOS-Nutzer hingegen wählen in den Einstellungen den Punkt "Datenschutz" und können dann unter "Werbung" die Option "Kein Ad-Tracking" aktivieren.

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