Ist das die Zukunft nachhaltiger Mode? H&M plant Kleidung aus Kuhmist
Es ist revolutionär, es ist nachhaltig – und klingt doch etwas eklig. Ein Businessplan des schwedischen Unternehmens H&M sieht vor, im Jahr 2040 komplett biologisch abbaubar produzieren zu können. Das beinhaltet auch das Recycling von Kuhmist.
Doch wir können Entwarnung geben: Das derzeit in den Medien als „poop fabric“ bezeichnete Material wird weder geruchlich noch farblich an die Kuhfladen erinnern, aus denen es hergestellt werden soll. Im Gegenteil: H&M spricht davon, die in dem Dung enthaltene Cellulose zu einer der robustesten und umweltfreundlichsten Textilen überhaupt umzuwandeln.
Auch die Energie für die Produktion selbst soll künftig durch den Dung erzeugt werden: Die Phosphate könnten in den Fabriken als Brennstoff dienen. Außerdem würde durch diesen Prozess die Produktion von Methangas eingedämmt und Boden- und Wasserverschmutzung entgegengewirkt. Die Idee dahinter soll zukünftig den gesamten Herstellungsprozess von Kleidung revolutionieren.
Erfinderin und Ideengeberin Jalila Essaïdi, die bereits nachhaltige Modekollektionen in Zusammenarbeit mit dem Online-Portal Refinery29 kreierte, hat einen weitaus angenehmeren Namen für den Prozess. „Mestic“ sei die Zukunft der Textilbranche, so die Biotechnologie-Entwicklerin aus den Niederlanden.
Die Idee von Essaïdi wurde auf dem von H&M geförderten „Global Change Award“ ausgezeichnet und mit 150.000 Euro belohnt.
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