Werbung

Ist es OK, ins Meer zu pinkeln? Experten klären auf

Hand aufs Herz: Hast du auch schon mal ins Meerwasser gepinkelt, wenn du dich unbeobachtet gefühlt hast? Wenn du diese Frage mit einem Ja beantworten kannst, bist du sicherlich nicht allein. Ein schlechtes Gewissen solltest du deshalb aber nicht haben. Denn wie Wissenschaftler*innen der American Chemical Society erklären, schadet der Urin den Ozeanen nicht – im Gegenteil.

Was, wenn der Strand zu weit weg ist und du mal musst? (Symbolbild: Getty Images)
Was, wenn der Strand zu weit weg ist und du mal musst? (Symbolbild: Getty Images)

Im Meer ist es gerade so schön und der Strand ist zu weit weg – wer kennt diese Situation nicht? Ach, es wird schon niemand merken, denken sich dann vermutlich die meisten, und tun, was sie nicht lassen können: Sie pinkeln einfach ins Meer! Ist ja irgendwie auch Wasser, oder? Kaum zu glauben, aber genau das ist es, was Forscher*innen der American Chemical Society (ACS) auch behaupten. Denn die finde es völlig in Ordnung, ihr Geschäft im Ozean zu verrichten – natürlich nur das kleine!

In einem YouTube-Video erklären die Experten, dass es OK ist, ins Meerwasser zu pinkeln, weil Urin sowieso zu 95 Prozent aus Wasser besteht. Hinzu kommen ein bis zwei Gramm Natrium und Chloride auf einen Liter Urin. Meerwasser dagegen besteht zu 96,5 Prozent aus Wasser und hat sogar eine höhere Konzentration an Natrium und Chloriden als Urin. Beide Substanzen enthalten zudem etwas Kalium. Dementsprechend fließt durch den Urin nichts ins Meer, was da nicht ohnehin schon da ist. Eigentlich logisch, oder?

Menge von Harnstoff im Urin gering

Doch was ist eigentlich mit dem Abfallprodukt Harnstoff, der in unserem Urin drin ist? Schadet der nicht? Die Menge, die durch den Menschen ins Meer gelangt, ist so gering, dass sie keine Auswirkungen auf das Meerwasser hat. In der riesigen Wassermenge von 350 Trillionen Liter, die beispielsweise der Atlantische Ozean enthält, fällt die Menge des Harnstoffs kaum ins Gewicht. Wenn sogar jeder Mensch auf der Welt gleichzeitig in den Atlantischen Ozean pinkeln würde, würde der Harnstoff lediglich ein 60-Billionstes der gesamten Wassermenge ausmachen. Und nicht nur das: Die Wissenschaftler*innen sind außerdem der Meinung, dass die kleinen Mengen Harnstoff den Pflanzen und Algen im Wasser zugute kommen, weil sie sich davon ernähren.

Schon mal darüber nachgedacht?

Und zu guter Letzt der Punkt, den die meisten von uns einfach vergessen: Jedes Tier im Ozean pinkelt ebenfalls ins Meer – und das mehrere Male täglich. Wir schwimmen also förmlich in Urin! Ein Wal kann pro Tag beispielsweise bis zu 970 Liter Urin ins Meer ablassen. Ins Meer zu pinkeln, ist den Experten zufolge also völlig in Ordnung. Sie bitten lediglich darum, sich nicht in geschützten Bereichen wie zum Beispiel Korallenriffen zu entleeren. Ebenso sollte man nicht in kleinere Gewässer urinieren.

„Profi-Tipp“ einer TikTokerin: Warnung vor Pools mit Swim-up-Bar

Darum solltest du nicht in den Pool pinkeln

Und ganz wichtig: Bitte nicht in den Pool pinkeln! Wenn Urin nämlich mit Chlor zusammenkommt, entsteht eine gefährliche Kombination. Aus Harnsäure und Chlor wird laut der American Chemical Society nämlich Trichloramin, das Atemwegsbeschwerden, Hautirritationen und die roten Augen beim Tauchen verursachen kann.

Und auch dazu gibt es einen interessanten Videobeitrag: