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Italienische Renditen steigen gegen den Trend - Herabstufung des Ausblicks

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Markt für europäische Staatsanleihen sind die Renditen für italienische Staatspapiere am Montag gegen den allgemeinen Markttrend gestiegen. Im frühen Handel legte die Rendite in der Laufzeit von zehn Jahren um 0,08 Prozentpunkte auf 3,02 Prozent zu, während die Anleihen der übrigen Eurostaaten gefragt waren und die Renditen zum Teil deutlich nachgaben.

Marktbeobachter verwiesen auf einen negativen Kommentar der US-Ratingagentur Moody's. Die Agentur hatte am Freitagabend den Ausblick auf das italienische Kreditrating auf "negativ" gesetzt. Das bedeutet, dass Moody's das aktuelle Rating von Baa3 senken kann. Die aktuelle Bewertung ist nur eine Stufe vom sogenannten "Ramsch-Bereich" entfernt, mit dem riskante Anlagen gekennzeichnet werden.

"Das Risiko einer weiteren Herabstufung auf Ramsch nimmt mit Blick auf die mögliche politische Gemengelage nach den Wahlen am 25. September zu", kommentierten Anleiheexperten der Dekabank die Entscheidung von Moody's. Italien steht nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Mario Draghi vor Parlamentswahlen.

In Umfragen führen die drei Parteien Fratelli d'Italia, Lega und Forza Italia und haben beste Aussichten auf den Wahlsieg am 25. September. Stärkste Kraft könnte die rechtspopulistische Fratelli d'Italia werden, deren Chefin Giorgia Meloni Ministerpräsidentin werden will.