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Juliette Lewis über die düsteren Seiten der Entertainment-Industrie

Juliette Lewis über die düsteren Seiten der Entertainment-Industrie

Besonders seit Beginn der Corona-Pandemie verbringen viele Menschen immer mehr Zeit vor dem Fernseher. Der Serien- und Filmnachschub aus den USA könnte jedoch demnächst weniger werden. Denn es droht ein Streik von gut 60.000 Angestellten aus Film und TV. Die US-Schauspielerin Juliette Lewis (48) beleuchtet in einem langen Beitrag auf Instagram, wie schwierig die Arbeitsbedingungen in der Entertainment-Industrie oftmals sein können.

Lewis ruft ihre Kollegen dazu auf, darüber zu sprechen, dass es vollkommen normal sein könne, manchmal sechs Tage die Woche für 15 bis 17 Stunden täglich zu arbeiten. Schon als Teenager sei ihr beigebracht worden, auch zu arbeiten, wenn sie krank sei, da dies sonst "zehntausende Dollar" kosten könne. Zudem könnte man danach als "problematisch" abgestempelt werden. Sie selbst habe schon mit Grippe und Migräne gearbeitet. Am Set eines Films habe sie sogar zwei Wochen lang mit einer Lungenentzündung zu kämpfen gehabt, bei der sie dachte, "dass ich sterben könnte".

Lieber krank als kein Dreh

Dies sei für die Verantwortlichen demnach offenbar stets besser gewesen, als den Zeitplan zu verschieben, um die Gesundheit einer Person zu schützen. Denn das sei ganz einfach niemals passiert. Das alles sei jedoch nichts im Vergleich zu der Arbeit, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter den Kulissen teils leisten müssten. Denn Lewis sei zwar dankbar, dass sie diese Arbeitsmoral besitze, "aber ich bin eine Schauspielerin. Wenn ich also an die Crew denke, die Stunden vor den Schauspielern auftaucht und Stunden nach den Schauspielern nach Hause geht, und von der täglich Wunder gefordert werden, ist das nochmal eine ganz andere Geschichte [...]"

Oftmals werde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gedroht, dass auch jemand anderes ihren Job machen könne. Zwar gebe es seit Beginn der Corona-Pandemie wichtige Änderungen, diese seien Lewis aber vor allem in Kanada aufgefallen. Produzenten verlangten immer noch von Menschen, "unermüdlich zu arbeiten und stets Wunder zu vollbringen, um ihnen 'Geld zu sparen', statt Zeitpläne zu erstellen, die ohne diesen ständigen Druck umsetzbar sind". Wenn Menschen derart überarbeitet seien, könne es auch zu schlimmen Unfällen kommen, die sie selbst schon miterlebt habe. Deshalb sollten laut Lewis jeder Schauspieler und jede Schauspielerin für ihre Crew einstehen.

Die International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE) befindet sich derzeit in Verhandlungen mit der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP). Sollten die Gespräche der Gewerkschaft mit den Vertretern der Studios allerdings nicht zufriedenstellend verlaufen, ist ein landesweiter Streik von rund 60.000 Angestellten ab dem 18. Oktober vorgesehen. Zu den IATSE-Forderungen gehören unter anderem Lohnerhöhungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, angemessene Ruheperioden und Essenspausen.