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Kälteschutz, Kältebusse, Spenden – so kann man Obdachlosen im Winter richtig helfen

Wohnungslose trifft es im Winter besonders hart: Sie sind niedrigen Temperaturen auf der Straße oft ohne Schutz ausgesetzt. (Bild: Getty Images)
Wohnungslose trifft es im Winter besonders hart: Sie sind niedrigen Temperaturen auf der Straße oft ohne Schutz ausgesetzt. (Bild: Getty Images)

Wenn im Winter die Temperaturen Minusgrade erreichen, wird es für Obdachlose richtig hart. Dann ist auch die Aufmerksamkeit der Bürger gefragt, die auf einfache Weise helfen können.

Gerade im Winter ist es für Wohnungslose fast unmöglich, die Nacht im Freien zu verbringen – es wäre lebensgefährlich. Daher brauchen sie unsere Hilfe und es heißt: hin- statt wegschauen und helfen.

Aktiv sein und die Personen ansprechen

Sinnvoll ist es, Obdachlose aktiv anzusprechen und zu fragen, wie es ihnen geht. Denn wenn man nicht rechtzeitig reagiert, drohen Unterkühlungen und Erfrierungen. Hier sollten umgehend entsprechende Stellen informiert werden.

Rettung alarmieren

Scheint der Wohnungslose medizinische Hilfe zu benötigen oder ist gar nicht mehr ansprechbar, sollte sofort der Notarzt unter 112 gerufen werden. Wichtig hierbei: Den Ort so konkret wie möglich angeben, damit der Betroffene sofort gefunden und behandelt werden kann. Ambulante Ärzte-Busse kümmern sich in einigen Städten vor Ort ausschließlich um die Behandlung erkrankter Obdachloser.

Sanitäter zu rufen kann manchmal die effektivste Methode der Hilfe sein. (Bild: Getty Images)
Sanitäter zu rufen kann manchmal die effektivste Methode der Hilfe sein. (Bild: Getty Images)

Kältebus rufen

Scheint ein Wohnungsloser oder eine Wohnungslose offensichtlich unterkühlt zu sein beziehungsweise anderweitig Hilfe zu brauchen, kann man den Kältebus rufen. Er ist in Berlin vom 1. November bis 31. März immer nachts zwischen 21 und 3 Uhr unterwegs. Aber auch in München, Hamburg und Köln sind Kältebusse auf der Straße. Ebenso in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter schnell informiert werden. In der Zeit bis zum Eintreffen der Hilfe kann die betroffene Person ihren Ort längst gewechselt haben und damit unauffindbar sein.
Ist der Kältebus da, wird der Hilfsbedürftige mit heißen Getränken, Nahrung und beispielsweise einem Schlafsack versorgt – je nach Bedürfnis des Wohnungslosen. Reicht die akute Hilfe nicht aus, werden der Person Notunterkünfte empfohlen.

Auch Sachspenden helfen Wohnungslosen im Winter, vor allem warme Decken, Kleidung und winterfeste Schuhe. (Bild: Getty Images)
Auch Sachspenden helfen Wohnungslosen im Winter, vor allem warme Decken, Kleidung und winterfeste Schuhe. (Bild: Getty Images)

Spenden abgeben

Wichtig sind – neben aktiver Hilfe vor Ort – auch Spenden wie etwa Lebensmittel und Kleidung, aber auch Benzin für den Kältebus und Geld. Die kann man bei der örtlichen Stadtmission sowie privaten Trägern wie der Diakonie, Caritas, Heilsarmee und beim Deutschen Roten Kreuz abgeben. Essenziell ist vor allem im Winter wirklich warme Kleidung, darunter saubere Unterwäsche, aber auch Decken und Schlafsäcke. Sinnvolle Nahrungsspenden sind übrigens jene Lebensmittel, die nicht zubereitet werden müssen, wie abgepackte Brötchen oder Bananen.

Ticket für den öffentlichen Nahverkehr kaufen

Gerade im Winter ist ein Platz zum Aufwärmen wichtig. Da kann eine Fahrkarte für Bus, U- oder S-Bahn schon helfen und Obdachlosen zumindest für eine gewisse Zeit Erholung von der Kälte bieten. Zudem schützt ein Ticket schlichtweg vor dem Schwarzfahren.

Über Hilfestellung informieren

Es gibt außerdem Ärzte, die kostenlos Wohnungslose behandeln, darüber hinaus sind Notunterkünfte und Wärmestuben, Suppenküchen, aber auch Entzugseinrichtungen und Psychiatrien darauf vorbereitet zu helfen. Kontakte zu diesen Stellen sind über das Internet herauszufinden, aber auch Stadtmission, Diakonie, Heilsarmee und das DRK haben Kontakte. So kannst du Obdachlose mit Informationen oder dem richtigen Ansprechpartner versorgen.

Sich engagieren

Natürlich kann man auch selbst mithelfen und bei der Stadtmission, Caritas, Diakonie und anderen Einrichtungen Essen kochen und verteilen, Spenden annehmen und ausgeben sowie sich mit Betroffenen unterhalten – häufig hilft es Wohnungslosen auch, über die akuten Bedürfnisse zu sprechen und zusammen eine Lösung zu finden.