Kartoffel-Milch: Schmeckt der neue Milchersatz aus Schweden?

Zwei Flaschen mit Kartoffelmilch, daneben liegen aufgeschnittene Kartoffeln.
Neu im Supermarkt: die Kartoffel-Milch Dug aus Schweden. Wir haben sie getestet. (Bild: Getty Images, Iryna Melnyk)

Hafer, Soja, Reis, Kokos, Haselnuss, Mandeln, Hanf, Cashew, Macadamia, Erbsen … – bei dem breiten Angebot an Milchalternativen ist es schwer, den Überblick zu behalten. Zudem sorgen ständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse für Verwirrung. Kuhmilch ist schlecht für Haut und Klima. Also steigt man um auf Hafermilch. Aber die ist plötzlich wegen Blutzucker-Spikes in Verruf geraten … Was also tun? Neue Alternative auf dem deutschen Markt ist jetzt Kartoffel-Milch. Ist sie vielleicht endlich die Lösung?

Kartoffeln gehören zu den nährstoffreichsten Nahrungsmittel. Hergestellt wird die Kartoffel-Milch von Dug aber nicht einfach durch das Auspressen von Kartoffeln. Zusammen mit der Universität Lund hat das schwedische Startup eine völlig neues Verfahren entwickelt: Dug ist eine vegane, hitzebeständige Emulsion aus Wasser, Kartoffelflocken, Rapsöl, Erbsenprotein und Zucker.

Das Ziel war, eine Pflanzenalternative zur Kuhmilch herzustellen, deshalb sind das Original und die Barista-Variante leicht gesüßt. Davon frei ist nur die Unsweetened Sorte. Angereichert wird die Milch mit Calcium, Vitaminen D, B12 und B2. Aber das Beste: Kartoffel-Milch ist frei von Allergenen, Laktose, Milch, Soja, Gluten und Nüssen und somit gut für Menschen mit Unverträglichkeiten oder Diabetes geeignet. Außerdem ist sie kalorienarm und hat einen geringen Fettanteil.

Pflanzlich ist immer besser als tierisch. Aber welche pflanzliche Milchalternative ist die nachhaltigste? Die Produktion von Sojamilch schluckt viel Energie, Reis- und Mandelmilch brauchen viel Wasser. Hafermilch hat, je nach Anbaugebiet, eine gute Klimabilanz. Auch Kartoffeln sind regionale Gewächse und haben in unseren Breitengraden immer irgendwo Saison. Sie müssen also nicht extra importiert werden. Voraussetzung für eine klimafreundliche Produktion ist natürlich, dass die Kartoffeln auch dort angebaut werden, wo die Milch dann produziert wird. Dazu ist auf der Verpackung aber noch kein Hinweis zu finden.

 

Wir haben die neue Milch in der Redaktion getestet. Als erstes haben wir ein Glas des Originals probiert. Pur, direkt aus dem Kühlschrank. Der erste Eindruck: positiv. Die Konsistenz ist angenehm leicht, cremig, aber kein bisschen schleimig. Ein bisschen erinnert Dug vom Geschmack an Soja- oder Hafer-Milch. Für Müsli, Granola, Porridge oder Pancakes ist Dug eine wirklich sehr gute Alternative.

Als nächstes testen wir die Barista-Variante. Sie schäumt gut, bleibt cremig und hat ohne Kaffee nur einen ganz leichten Beigeschmack. Aber das haben Soja und Hafer ja auch. Und mit einem Espresso, als Cappuccino, verfliegt der Geschmack tatsächlich fast. Fazit: Wir sind positiv überrascht. Kartoffel-Milch ist geschmacklich eine wirklich gute, neue Milch-Alternative. Zudem umweltfreundlich, allergenfrei und kalorienarm. Auch für Matcha Latte oder herbstliche Pumpkin Spice Latte …