Kartoffeln im September pflanzen: Kennen Sie die irische Methode?

Kartoffeln in Korb und Beet
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Im Frühjahr kommen die Kartoffeln in den Boden. Machen das wirklich alle so? In Irland pflanzt man die Kartoffeln traditionell im September. Wir sagen Ihnen, warum das sinnvoll sein kann!

Wer hat es nicht auch schon erlebt, dass die vor dem Winter auf dem Kompost gelandeten alten Kartoffeln fröhlich neue Triebe schieben. Auch im Beet vergessene Kartoffeln treiben immer wieder munter aus – und bringen eine beachtliche neue Ernte hervor. Die Iren hat das zum Nachdenken gebracht; sie setzen ihre Kartoffeln deshalb im September in den Boden – und zwar schon seit Hunderten von Jahren. Wir sagen Ihnen, welche Vorteile das hat und was Sie beachten sollten.

Was sind die Vorteile einer Pflanzung im Herbst?

  • Im September gepflanzte Kartoffeln nutzen die herbstliche Feuchteperiode und bilden dann bereits Wurzeln aus. Das überirdische Wachstum beginnt, sobald sich die Erde im Frühjahr erwärmt.

  • Sie werden weniger vom Drahtwurm, der Larve des Schnellkäfers, befallen. Denn im Herbst ist es meist deutlich feuchter als im Frühling. Die Tiere suchen in Trockenphasen nach Feuchtigkeit.

  • Im Herbst gepflanzte Kartoffeln schlagen in Bezug auf den Erntezeitpunkt sogar Frühkartoffeln.

Welche Kartoffeln kann man im Herbst pflanzen?

Für den Anbau im September verwendet man am besten Frühkartoffeln. Um sie frostsicher an den Start zu schicken, legt man die Knollen etwas tiefer als im Frühjahr ins Beet. Das gilt vor allem, wenn der Garten in einer rauen Klimaregion liegt. Relativ groß sollen die Kartoffeln sein. Nur dann haben sie genug Kraft, ihre Triebe aus der Tiefe bis an die Oberfläche zu schieben.

Wissenswertes über die Herbstpflanzung von Kartoffeln

Wer seine Kartoffeln im September pflanzt, nutzt die Restfeuchtigkeit im Boden optimal aus. Über den Winter bilden die Knollen ihre Wurzeln, im Frühjahr starten die Pflanzen dann direkt mit dem oberirdischen Wachstum. Damit die Knollen keinen Frost abbekommen, setzt man sie etwas tiefer als bei einer Frühjahrspflanzung, etwa 20 Zentimeter tief. Am besten für eine Herbstpflanzung geeignet sind große Frühkartoffeln. Vorteile der Pflanzung im September: Die Kartoffeln bleiben vom Drahtwurm verschont und sind früh im Jahr erntereif.

So wird das Beet für die Kartoffeln vorbereitet

Wenn schon Winter, dann mit Sonne: Auf einem schattigen Beet hat die Herbstpflanzung der Kartoffel sonst keine Chance. Erwärmt die Wintersonne den Boden, dann bekommt sie Anreize zum Treiben. Gestartet wird in einem Beet, das im Vorjahr gut mit Nährstoffen versorgt wurde. Alternativ bringt man vier Wochen vor dem Legen reifen Kompost aus und mischt ihn gut mit dem Mutterboden. Alternativ kann man auch trockenes Laub ins Beet geben, das ja im Herbst meist reichlich anfällt. Sechs Zentimeter dick darf die Schicht sein. Achten Sie darauf, den Boden wirklich tiefgründig zu lockern.

Kartoffelbeet vorbereiten
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Wie immer, wenn man Kartoffeln im eigenen Garten anbauen möchte, ist es sinnvoll, wenn vier Jahre lang keine Kartoffeln auf der vorgesehenen Fläche gewachsen sind. So sinkt das Risiko von Schädlings- und Krankheitsbefall. Die Kartoffeln profitieren davon, wenn vor ihnen Pflanzen wie Bohnen, Erbsen oder Spinat auf der Fläche gestanden haben.

Die richtige Pflanztechnik

Der Boden muss noch offen sein, wenn die Kartoffeln in die Erde gelegt werden. Bestenfalls ist das Beet etwas abgetrocknet. Besonders bei schwerem Untergrund kommt es sonst beim Pflanzen zu Verdichtungen, die den Kartoffeln nicht bekommen. Mit der Hacke zieht man dann etwa 20 Zentimeter tiefe Furchen im Boden. Dort werden die Saatkartoffeln im Abstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern eingebracht. Hinterher deckt man Erde über die Kartoffeln und häufelt die Reihe etwas an. Aufgebrachter Rindenmulch hält zum einen die Feuchtigkeit im Boden und verhindert andererseits, dass die Kälte tief in den Boden eindringt.

Damit sich die Erde im Frühling erwärmen kann, wird bereits früh im Jahr die Mulchschicht entfernt. Kommt es noch einmal zu einem Kälteeinbruch, legt man ein Wärmevlies übers Beet. Ein guter Isolator ist auch Zeitungspapier, das mit Steinen beschwert wird.