Münchner Bank Heydt stoppt M&A-Pläne nach zweimaligem Scheitern

(Bloomberg) -- Das Bankhaus von der Heydt verfolgt nicht mehr länger seinen Verkauf, nachdem auch der zweite Anlauf für eine Übernahme des Münchner Instituts geplatzt war.

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“Die Geschäftsführung des Bankhaus von der Heydt befindet sich in enger Abstimmung mit dem Eigentümer über die nächsten Schritte. Ein weiterer M&A-Prozess wird derzeit nicht angestrebt”, erklärte Co-CEO Torsten Lüttich gegenüber Bloomberg News. “Wir bedauern die per Ad-hoc-Mitteilung kommunizierte Entscheidung.”

Die Bitcoin Group SE aus Herford hatte in der Nacht zum Dienstag den Kauf der Bank abgesagt. Nach eingehender Prüfung sei der Vorstand zu dem Entschluss gekommen, dass eine Übernahme nicht wertstiftend sei, hieß es.

Die Kaufvereinbarung mit Heydt-Eigentümer Dietrich von Boetticher war im Dezember mit der Einschränkung bekanntgegeben worden, dass die Aufsicht Bafin noch ihr Okay geben müsse. Der Preis sollte voraussichtlich aus etwa 14 Millionen Euro in bar und 150.000 Aktien der Bitcoin Group bestehen.

Das Bankhaus von der Heydt hatte zuletzt nicht nur traditionelle Bank-, Fonds- und Verbriefungsgeschäfte betrieben, sondern war auch aktiv in der Anwendung der Blockchain-Technologie und offerierte eine Reihe von Bankdienstleistungen für digitale Vermögenswerte.

Die Bitcoin Group hält eigenen Angaben zufolge 100% der Anteile an der Futurum Bank AG, die unter Bitcoin.de einen Handelsplatz für digitale Währungen betreibt, sowie 50% der Anteile an dem Finanzdienstleister Sineus Financial Services GmbH.

Vor rund einem Jahr war bereits ein Kauf des Bankhaus von der Heydt durch die Kryptohandelsplattform Bitmex gescheitert. Hinter dieser stand damals unter anderem Alexander Höptner, einst Chef der Börse Stuttgart.

(Wiederholung von Dienstag)

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