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Kein Effekt der Körperhaltung: Warum Power Posing sinnlos ist

Neuste Studien belegen, dass sich Power Posing nicht auf unsere Psyche und unser Verhalten auswirkt. (Bild: ddp Images)
Neuste Studien belegen, dass sich Power Posing nicht auf unsere Psyche und unser Verhalten auswirkt. (Bild: ddp Images)

Auf die Haltung kommt es an! Oder doch nicht? Das ist jetzt ein Moment, in dem jeder einmal die Arme vor dem Körper verschränken sollte …

Bislang wollte man uns weismachen, dass sich sogenanntes „Power Posing“ bzw. „Macht-Posing“ positiv auf unseren Erfolg auswirken kann – gleich elf neue Studien der Universität Michigan haben das jetzt allerdings widerlegt.

„Diese neue Beweisführung widerlegt die bisherigen Forschungsergebnisse, dass Machtposen einen erfolgreicher werden lassen“, erklärt Joseph Cesario, Professor für Psychologie an der Michigan Universität gegenüber der „MSUToday“. Er und seine Kollegen veröffentlichten insgesamt elf sozialpsychologische Studien, die keinerlei positive Effekte von Machtposen auf Verhaltensmaßnahmen wie etwa bei einem Bewerbungsgespräch zeigten.

Und die sind so überzeugend, dass selbst Dana Carney, die Frau, die das Power Posing populär machte, ihre Meinung geändert hat. Die Professorin der Fakultät für Psychologie an der Harvard Universität erklärte jetzt auf ihrer Website, dass sie nicht länger an die Macht-Masche glaube.

Eine Möglichkeit des Power Posings: Die Arme vor der Brust verschränken. (Bild. ddp Images)
Eine Möglichkeit des Power Posings: Die Arme vor der Brust verschränken. (Bild. ddp Images)

Die Teilnehmer der Experimente unter Joseph Cesario, wurden aufgefordert für einige Zeit eine Machtpose einzunehmen und anschließend bekamen sie eine Verhaltensaufgabe mit einem anderen Teilnehmer gestellt, der zuvor keine Machtpose eingenommen hatte. Die Teilnehmer der ersten Versuchsgruppe, also die Power Poser, lösten diese Aufgabe nicht erfolgreicher als ihre Partner.

Ein Resultat, das genau die gegenteiligen Ergebnisse aufzeigt als jene, zu denen Carney im Jahr 2012 kam. In einem TED Talk – ein Vortrag als Kurzfilm, wie ihn auch Nobelpreisträger Stephen Hawkins schon hielt – erklärte Carney damals, dass eine bestimmte Art von Körperhaltung einen im Leben nachweislich erfolgreicher machen könne. Wie zum Beispiel das breite Aufstellen der Beine, die Hand in die Hüfte stemmen oder sich mit den Fingerspitzen auf einer Tischkante abstützen.

Cesario erweiterte seine Versuchsgruppe und warf damit alle Aussagen Carneys über Bord. Laut seiner Studienergebnisse fühlen sich die Probanden möglicherweise mächtiger, doch das sei es auch schon. Cesario: „Power Posing lässt uns möglicherweise gut fühlen. Doch diese neuen Studien, mit der bislang höchsten Gesamtanzahl an Probanden auf diesem Forschungsgebiet, zeigen eindeutig, dass Machtposen keinerlei Auswirkungen auf unser Verhalten oder unsere kognitive Leistungsfähigkeit haben.“

Und jetzt: Arme wieder lösen …

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