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“Kinder können die Welt verändern”: Achtjähriger organisiert “Black Lives Matter”-Demo

Nolan Davis, 8 Jahre alt, und seine Mutter Kristin haben schon an einigen “Black Lives Matter”-Protestmärschen in ihrer Heimatstadt im US-Bundesstaat Missouri teilgenommen. Sie möchten damit die Anti-Rassismus-Bewegung unterstützen und sich deren Forderungen anschließen.

Nolan spricht vor den Teilnehmern der "Black Lives Matter"-Demo, die er am 27. Juni veranstaltete (Foto: Bailey Elizabeth Rogers)
Nolan spricht vor den Teilnehmern der "Black Lives Matter"-Demo, die er am 27. Juni veranstaltete (Foto: Bailey Elizabeth Rogers)

Am Ende einer dieser Demonstrationen, die Mutter und Sohn am Montag, den 13. Juni in Lindbergh besuchten, riefen die Veranstalter Freiwillige dazu auf, vor der Menge zu sprechen. Und der achtjährige Nolan ergriff seine Chance: “Hört auf, schwarzen Menschen weh zu tun!”, forderte der Junge bei dieser Veranstaltung.

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Diese Erfahrung, vor anderen Demonstranten zu stehen und offen seine Meinung sagen zu können, brachte Nolan auf die Idee, eine eigene “Black Lives Matter”-Demo für Kinder zu organisieren. Er fragte seine Mutter um Erlaubnis – und Kristin stimmte zu.

Überwältigender Zuspruch

“Wir haben ihm das nicht in den Kopf gesetzt”, sagt sie Yahoo Lifestyle. “Es war definitiv seine Idee, das zu tun.” Gemeinsam mit seiner Mutter fing Nolan an, Pläne für eine Kinderdemo in seiner Heimatstadt Kirkwood (Missouri) zu schmieden.

Nolan und Kristin dachten anfangs, die Demo würde vielleicht 50 Personen anziehen. Kristin half ihrem Sohn dabei, Flugblätter zu gestalten und in der Gemeinde sowie auf Facebook Werbung für die Veranstaltung am 27. Juni zu machen. Als Nolan am Tag des Protestmarschs im Kirkwood Park eintraf, begrüßten ihn rund 700 Teilnehmer. Viele von ihnen waren Kinder, die gekommen waren, um die “Black Lives Matter”-Bewegung zu unterstützen.

Einige Kinder, die an Nolans Protestmarsch teilnahmen, hielten Schilder hoch, auf denen stand: "Black Lives Matter" (Foto: Bailey Elizabeth Rogers)
Einige Kinder, die an Nolans Protestmarsch teilnahmen, hielten Schilder hoch, auf denen stand: "Black Lives Matter" (Foto: Bailey Elizabeth Rogers)

Unter ihnen waren Kinder unterschiedlichster ethnischer und sozialer Herkunft. Die Kinder schrieben mit Kreide Botschaften auf den Gehsteig wie “Be Kind to Everyone” (“Seid freundlich zu allen”) und “Stop Racism” (“Stoppt Rassismus”). Einige Teilnehmer und Teilnehmerinnen hielten Schilder hoch, auf denen stand “Black Children’s Futures Matter” (“Die Zukunft schwarzer Kinder zählt”).

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“Ich wollte, dass dieser Protestmarsch stattfindet, weil mir ‘Black Lives Matter’ wichtig ist”, erklärte Nolan vor den Demonstranten. “Es beunruhigt mich, dass schwarze Menschen wie ich verletzt werden.”

Eine Aufgabe für Generationen

Auf die Frage, welche Auswirkungen die Demo ihres Sohnes haben würde, antwortet Kristin, sie hoffe, dass sich dadurch “in einigen Herzen und Köpfen etwas ändert”. Ihr sei natürlich bewusst, dass die Bewegung Zeit brauche, weil sie sich einem Problem widme, “das seit Tausenden von Jahren besteht”, und dennoch: “Die anfängliche Teilnehmerzahl war erstaunlich”.

Auch wenn Veränderungen Zeit brauchen, haben Nolan und die anderen Kinder gezeigt, dass jüngere Generationen ebenfalls eine Meinung zu der aktuellen Situation haben.

Nolan, wie er zusammen mit anderen Teilnehmern auf den Straßen von Kirkwood (Missouri) mit "Black Lives Matter"-Schildern demonstriert (Foto: Bailey Elizabeth Rogers)
Nolan, wie er zusammen mit anderen Teilnehmern auf den Straßen von Kirkwood (Missouri) mit "Black Lives Matter"-Schildern demonstriert (Foto: Bailey Elizabeth Rogers)

Und Nolans Arbeit fängt gerade erst an. Er sagt, er werde weiterhin an Protestmärschen teilnehmen und versuchen, die Sicht einiger Leute zu ändern, und um weitere Unterstützer werben.

Auf die Frage, was Kinder tun könnten, um zu helfen, hatte Nolan eine klare Antwort parat. Sie lautet: “Geht weiter zu Demonstrationen und setzt euch für die Sache ein.”

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Kristin könnte nicht stolzer auf den Aktivismus ihres Sohnes sein. Er hat ihre volle Unterstützung. “Kinder können die Welt verändern”, meint er. “Das ist für alle so wichtig.”

Nurys Castillo

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