Kinderbücher werden immer politischer
Immer mehr Kinderbücher drehen sich um politische Themen. Sie zeigen jungen Lesern darin auf anschauliche Weise vergangene wie aktuelle Geschichte.
Nationalsozialismus, Präsidentschaft, Toleranz – um diese Themen drehen sich immer mehr Kinderbücher. Statt Sach- stehen politische Inhalte im Vordergrund. Dem Statistikportal “statista” zufolge ist allein der Verkauf von Kinder- und Jugendbüchern im Oktober diesen Jahres im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,1 Prozent gestiegen. Unter den beliebtesten Themen: Politik. So können Kinder und Jugendliche schon in jungen Jahren mit entsprechenden Inhalten in Kontakt kommen, um sich ein eigenes Bild machen und später entsprechend handeln zu können.
Kinderbücher über aktuelle Themen
So klärt etwa die neue Sachbuchreihe “Carlsen Klartext” jugendliche Leser über konkrete Inhalte wie Extremismus, Fake News und Populismus auf.
Daneben setzen die beiden Bilderbücher wie “Der Junge im Rock” von Kerstin Brichzin und “Ein bunter Hund” (beide 2018) von Rob Biddulph einen gesellschaftlich-moralischen Fokus: Sie thematisieren das Anderssein und gehen auf Diversität sowie Toleranz ein.
Auch Menschenrechte und Kulturunterschiede sind Inhalte, mit denen sich Kinder- und Jugendbücher zunehmend auseinandersetzen. So springt dem Leser bei dem Buch “Frei und gleich geboren” etwa eine Art Schublade mit einer Figur aber auch eine Schranke entgegen.
Auch aktuelle Themen, wie die Präsidentschaft von Donald Trump, finden sich in Kinderbüchern wieder. Innerhalb seines Merchandises wurden unter anderem Puzzlebücher über den amtierenden US-Präsidenten veröffentlicht, um so eine junge Leserschaft zu gewinnen.
Kinderbücher über Nationalsozialismus
So ist Anne Franks Tagebuch 2018 als Graphic Novel erschienen. Darin wenden sich detaillierte Bilder an eine junge Leserschaft. Ebenso wie im Bilderbuch “Anne Frank und der Baum”, in dem eine Kastanie über das Leben des vor den Nazis geflohenen Mädchens erzählt.
Auch andere, allgemeinere Bücher widmen sich dem Thema Nationalsozialismus. Reiner Engelmann greift in seinem Buch “Der Buchhalter von Auschwitz” (2018) die Schuld von Oskar Gröning auf. Bettina Kupfer geht in “Drei Steine für Betty” (2018) auf die Suche nach der als Säugling im Jahre 1917 verschwundenen Betty.
Mit all diesen Themen entsteht eine inhaltliche Vielfalt, die eine ebensolche breite Aufklärung schon in jungen Jahren auf spielerisch-kindliche Art und Weise ermöglicht.
