Werbung

Dankeskarten für Polizei in Austin sorgen für Skepsis

Ein US-Polizeirevier im texanischen Austin wollte mit einem Social-Media-Post zeigen, dass es von der Gemeinde geschätzt wird. Das Ganze sorgte jedoch für große Skepsis, als User bestimmte Details entdeckten.

Das Polizeirevier von Austin postete ein Bild von Dankeskarten. (Foto: Twitter/Austin_Police)
Das Polizeirevier von Austin postete ein Bild von Dankeskarten. (Foto: Twitter/Austin_Police)

Das Polizeirevier von Austin bedankte sich am Sonntag via Twitter bei Mitgliedern der Gemeinde für eine Reihe an Dankeskarten. „Wir können gar nicht genug zum Ausdruck bringen, wie dankbar wir sind, euch zu dienen“, schrieb das Revier zu zwei Bildern eines Stapels an Karten, den zwei Beamte durchgingen. „Unsere Polizisten haben in dieser beispiellosen Zeit rund um die Uhr gearbeitet. Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben, um uns zu schreiben und uns den Tag zu versüßen.“

Für einige Twitter-User wirken die Briefe allerdings nicht authentisch. Sie weisen darauf hin, dass keiner davon eine Briefmarke zu haben scheint und jeder Brief eine bemerkenswert ähnliche Handschrift aufweist.

Viele merkten an, dass die Briefe in der gleichen Handschrift verfasst seien und keine Briefmarken hätten. (Foto: Twitter/Austin_Police)
Viele merkten an, dass die Briefe in der gleichen Handschrift verfasst seien und keine Briefmarken hätten. (Foto: Twitter/Austin_Police)

„Verdammt. Alle in Austin haben die gleiche Handschrift“, meinte ein Twitter-User ironisch. „Die staatlichen Schulen dort müssen großartig sein.“

Ein anderer schrieb: “Verdammt, ihr habt nur eine einzige Person gefunden, die ‘Thank You’ leserlich schreiben kann?”

„Ich liebe kleine regionale Eigenarten, wie zum Beispiel, dass jeder in Austin die gleiche Handschrift hat. Die Welt ist so ein interessanter Ort“, sagte ein Twitter-User sarkastisch.

Die Polizei von Austin reagiert auf die Fälschungsvorwürfe

Verständlicherweise war die Öffentlichkeit bei der Vorstellung, das Polizeirevier könnte die Dankeskarten gefälscht haben, um für gute Publicity zu sorgen, außer sich. Aber die Polizei sagt, es sei ein Missverständnis. Gegenüber der Website Gizmodo erklärt sie: „Die Karten stammen von mehreren Mitgliedern der Gemeinde, darunter Kindergärtnerinnen und Familien, die ihre Unterstützung für die APD-Officer zum Ausdruck bringen wollten. Zwei Leute, die die persönliche Übergabe der Karten organisiert haben, schrieben ‘Thank you’ auf die Umschläge, damit unsere Beamten sie öffnen und in diesen schwierigen Zeiten Ermutigung erhalten. Deshalb scheinen die Vorderseiten der Umschläge dieselbe Handschrift zu tragen.“

Kritik an Polizeigewalt

Ungeachtet der Briefe steht die Polizei von Austin aber ohnehin verstärkt in der Kritik, seitdem sie beschuldigt wird, Demonstranten bei Anti-Rassismus-Demos schwer verletzt zu haben. Der 16-jährige Brad Levi Ayala soll still auf einem Hügel gestanden haben, als er in den Kopf geschossen wurde. Und auch Justin Howell (20) wurde angeschossen und erlitt schwere Hirnverletzungen.

Lesen Sie auch: Polizeireform zunehmend im Fokus von Anti-Rassismus-Bestrebungen in den USA

Zudem wurde am 24. April der 42-jährige Michael Ramos getötet, nachdem Nachbarn die Polizei gerufen hatten. Sie hatten vermutet, er und seine Freundin könnten im Auto Drogen genommen haben. Ein Polizist schoss ihm in die Seite, während er seine Arme hob.

Autorin: Penny Burfitt

Im Video: Ansage gegen Trump: Washington im Zeichen von "Black Lives Matter"