Kleines Mädchen lehnt Kleid bei Erstkommunion ab und entwirft eigenen Playsuit

Auf ein Rüschchenkleid hatte dieses Mädchen keine Lust, also entwarf sie einen Playsuit (Foto: Ana Mac)
Auf ein Rüschchenkleid hatte dieses Mädchen keine Lust, also entwarf sie einen Playsuit (Foto: Ana Mac)

Die Kleider, die kleine Mädchen tragen, wenn sie die Erstkommunion empfangen, sind oft lang, weiß und mit Rüschen. Doch eine Firma für Kinderkleidung bietet eine Alternative: Einen Erstkommunions-Playsuit.

Ana Mac, ein Modelabel aus Dublin, Irland, das 2016 von Designer Ana Mcguire gegründet wurde, bietet maßgeschneiderte Kinderkleidung für Hochzeiten und Taufen. Die Outfits sind ab 275 Euro erhältlich.

„Ich mache alles für jeden, keine Grenzen, keine Ausnahmen, alles ist möglich“, erzählt Mcguire gegenüber Yahoo Style. „Ich würde es schätzen, wenn Gender kein Thema wäre und ich möchte Kunden glücklich machen, indem sie ihren individuellen Stil [leben]. Das ist alles, was zählt.”

Der Mini-Jumpsuit aus Krepp und Spitze mit gewelltem Ausschnitt und Ärmeln nennt sich „Communion Playsuit“ und wurde im April von einer Mutter namens Lorraine bestellt, weil ihre achtjährige Tochter Keelin an ihrem besonderen Tag kein Kleid tragen wollte. „Weil sie eine supercoole Mutter ist, wollte [Lorraine], dass ihre Tochter sie selbst sein kann – unabhängig vom Anlass oder den ‚typischen’ Erwartungen an das Outfit“, schrieb Mcguire auf der Instagram-Seite ihres Unternehmens.

Mcguire traf sich mit dem kleinen Mädchen und gemeinsam entwickelten die beiden den Playsuit. Keelin wählte das Design und das Material aus. An ihrem besonderen Tag kombinierte Keelin das Outfit mit einer weißen Handtasche, weißen Turnschuhen und Socken. „Lorraine sagte, dass Keelins Glück für sie an erster Stelle steht“, sagt Mcguire.

Obwohl die Kleidervorschriften bei der Erstkommunion je nach Land variieren können, tragen junge Mädchen oft hochzeitsähnliche Kleider, inklusive Schleier. Allerdings scheinen die Kleiderhersteller nun endlich auf die immer größere Zahl an Mädchen einzugehen, die Rüschenkleidern nicht viel abgewinnen können.

Im März schrieb ein fünfjähriges Mädchen namens Alice Jacob einen offenen Brief an Gap, in dem sie die Firma bat, statt der „Rosa und Prinzessinnen“-Artikel mehr Shirts mit Superhelden oder Sportmotiven anzubieten. Ihre zweite Bitte: Die Abteilungen für „Jungen“ und „Mädchen“ abzuschaffen und durch eine allgemeine „Kinderabteilung“ zu ersetzen. Präsident und CEO Jeff Kirwan antwortete. „Aber du hast recht. Ich glaube, wir könnten uns verbessern und eine noch größere Auswahl anbieten, die alle anspricht. Ich habe mit unseren Designern gesprochen und wir werden an noch mehr tollen Dingen arbeiten, die dir gefallen werden“, schrieb er.

Unternehmen wie Princess Awesome und Girls Will Be bieten Mädchenkleidung mit Robotern, Feuerwehrautos und Dinosauriern an und erkennen somit an, dass Mädchen sich für eine große Vielfalt an Themen interessieren.

„Ich bewundere Lorraine und Mal sehr dafür, dass sie ihre Tochter sie selbst sein lassen, obwohl es ein Anlass ist, zu dem man ein Kleid mit verspielten Details oder bauschigem Rock tragen soll“, schrieb Mcguire auf Instagram. „Das passt überhaupt nicht zu Keelins Stil.“

Elise Solé
Yahoo Style