Klingbeil bekräftigt Ablehnung von Kampfjet-Lieferung an Ukraine
SPD-Chef Lars Klingbeil lehnt eine Beteiligung Deutschlands an der Lieferung von Kampfjets an die Ukraine weiter ab. "Jeder hat unterschiedliche militärische Fähigkeiten. Die Kampfjets gehören bei uns nicht dazu", sagte Klingbeil der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Die Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "gilt hier", betonte er.
Deutschland konzentriere sich "auf die Ausbildung, die Panzer und die Raketenabwehr", ergänzte der SPD-Politiker. Zudem sei Deutschland der zweitgrößte Geber für die Ukraine nach den USA. Und das neue 2,7 Milliarden-Paket für die Ukraine habe "noch mal langfristig eine Wucht".
Die Ukraine dringt seit geraumer Zeit auf eine Lieferung westlicher Kampfjets im Krieg gegen Russland. Die Führung in Kiew ist dabei insbesondere an US-Kampfjets vom Typ F-16 interessiert, die von zahlreichen Streitkräften weltweit genutzt werden.
Eine breite Mehrheit der Bundesbürger lehnt es einer Umfrage zufolge ab, dass Deutschland Kampfjets an die Ukraine liefert. In einer Umfrage für die Funke-Mediengruppe standen zwölf Prozent der Befragten einer Lieferung skeptisch und 51 Prozent offen ablehnend gegenüber.
Die Haltung ist demnach in allen Parteien weit verbreitet. Eine Ausnahme bilden die Grünen, von deren Anhängern 54 Prozent die Waffenhilfe mit Kampfjets befürworten.
Die Anhänger aller anderen Parteien sprachen sich dagegen aus. Am größten ist die Skepsis bei den Sympathisanten von AfD (88 Prozent), Linke (76 Prozent), SPD (63 Prozent), Union und FDP (je 59 Prozent).
Die Ablehnung geht auch quer durch aller Altersklassen. Die 18- bis 29-Jährigen sind genauso dagegen (58 Prozent) wie die Generation der über 65jährigen (65 Prozent). 59 Prozent der Männer und sogar 67 Prozent Frauen antworteten mit "Nein" auf die Frage, ob Deutschland ihrer Meinung nach Kampfjets an die Ukraine liefern sollte.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey befragte vom 17. bis 19. Mai online rund 5000 Bundesbürger ab 18 Jahren. Die Ergebnisse seien repräsentativ. Die statistische Fehlerquote gibt Civey mit 2,5 Prozent an.
ck/