Knoblauch stecken: Wann ist der perfekte Zeitpunkt?

Knoblauch stecken: Wann ist der perfekte Zeitpunkt?

Knoblauch aus dem eigenen Garten zu ernten, ist gar nicht schwer. Warum der Anbau mit den Knoblauchzehen aus dem Supermarkt oft nicht funktioniert und wann man welchen Knoblauch stecken sollte, erfahren Sie hier.

Knoblauch kann grundsätzlich ganzjährig angebaut werden. Trotzdem hat die Erfahrung gezeigt, dass die besten Pflanzzeiten im Herbst oder Frühjahr liegen. Wofür man sich entscheidet, hat mit dem Knoblauchtyp zu tun, dem Boden und wie groß die Knollen werden sollen.

Knoblauch stecken im Herbst für große Knollen

Wer große Knollen ernten will, pflanzt den Knoblauch am besten im frühen Herbst zwischen Mitte September und Anfang Oktober. Bei Herbstpflanzung können die Zwiebelchen noch gut einwurzeln und danken den Vorsprung mit größeren Knollen. Aber Achtung: Auf sehr schweren Böden kann das anders aussehen. Dort ist die Frühjahrspflanzung der Herbstpflanzung vorzuziehen, wenn die Knollen möglichst groß werden sollen.

Wichtig: Für die Herbstpflanzung von Knoblauch eignen sich nur winterharte Typen.

Winterharte und mediterrane Knoblauchtypen unterscheiden

Zu den winterharten Knoblauch-Arten für die Herbstpflanzung gehört die aus China stammende Unterart des Küchenknoblauchs (Allium sativum) mit dem botanischen Namen Allium sativum var. pekinense. Neben dieser Unterart unterscheiden die Botaniker beim Küchenknoblauch zwei weitere Variationen: Allium sativum var. sativum bildet die großen Knoblauchknollen mit vielen Zehen aus, wie man sie von Märkten im Süden und aus dem Supermarkt kennt. Die Unterart stammt aus dem mediterranen Raum und ist frostempfindlicher. Schon so mancher hat sich gewundert, dass der Knoblauch, der aus dem Urlaub in Italien oder Südfrankreich mitgebracht worden ist, im Garten nicht funktioniert. Möglicherweise lag es daran, dass man den Knoblauch zur falschen Zeit gesteckt hat. Und auch die Zehen aus dem Supermarkt mit ihrer Herkunft aus dem Mittelmeerraum eignen sich selten für die Herbstpflanzung. Zudem können die Knollen für die Küche mit keimhemmenden Mitteln behandelt sein. Was im Laden das Austreiben verhindert, vereitelt auch das Wachstum im Freiland.

Knoblauchzehen in Reihen gesteckt
iStock/YuriyS

Die dritte Variante ist der meist winterharte Schlangenknoblauch (Allium sativum var. ophioscorodon). Man erkennt ihn an den gewundenen Stängeln. An der Spitze bildet er Dolden aus mit sogenannten Bulbillen. Seine Knoblauchzehen werden größer, wenn man ihm die Dolden oben abknipst. Übrigens: Die oben ausgebildeten Brutzwiebeln lassen sich wie Knoblauchzehen im Herbst oder Frühjahr stecken. Ein Jahr später haben sich daraus Zwiebeln gebildet. Diese sogenannten Rundlinge steckt man im September erneut und kann eine Saison später eine vollständig ausgebildete Knoblauchknolle ernten. Knoblauch steckt man in normalem Gartenboden etwa vier Zentimeter tief, in schwereren Böden zwei bis drei Zentimeter tief mit einem Abstand von rund zehn Zentimetern.

Frühlingsknoblauch steckt man früh im Jahr

Steckt man Knoblauch im Frühjahr in die Erde, geschieht das bereits von Mitte Februar bis Mitte März. Man muss also früh dran sein! Denn Frühlingsknoblauch reift noch in derselben Saison. Und je länger er Zeit zum Heranreifen hat, umso besser fällt die Ernte aus.

Während Frühlingsknoblauch also noch im gleichen Jahr geerntet wird, reift Winterknoblauch erst im kommenden Jahr. Über die kalte Jahreszeit deckt man Winterknoblauch vorsichtshalber mit einer Mulchschicht aus Laub oder Stroh ab. Das schützt vor Kahlfrösten.

Beide Typen sind erntereif, sobald sich das Laub gelb färbt und umfällt. Winterknoblauch ist meist im Juli erntereif, Frühlingsknoblauch vom Spätsommer bis Herbst. Tipp: Halten Sie vom frisch geernteten Knoblauch ein paar Zehen zum erneuten Einpflanzen zurück.