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Koffein in der Schwangerschaft: No-Go oder in Maßen ok?

Wer schwanger ist, sollte besonders auf sich achten und auf manche Lebens- und Genussmittel ganz verzichten. Alkohol, Nikotin, rohe Wurst wie Salami oder Rohmilchkäse sind tabu, Kaffee ist in einem bestimmten Rahmen unbedenklich, hieß es bisher. Jetzt legt eine neue Studie nahe, dass Schwangere besser ganz auf Kaffee verzichten sollten.

Sollten Schwangere besser ganz auf Koffein verzichten? Die Studien widersprechen sich. (Symbolbild: Getty Images)
Sollten Schwangere besser ganz auf Koffein verzichten? Die Studien widersprechen sich. (Symbolbild: Getty Images)

Mehr als 200 mg Koffein sollten Schwangere über den Tag verteilt nicht zu sich nehmen, lautet die Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Erreicht wäre dieses Limit mit etwa zwei Tassen Filterkaffe mit je 200 ml Inhalt, ein Espresso enthält etwa 80 mg.

Koffein könnte Fehlgeburten auslösen oder zu späterer Fettleibigkeit führen

Laut Prof. Jack James von der Universität Reykjavík sollten Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch aber besser ganz auf Latte Macchiato, Cappuccino & Co. verzichten. Die Datenlage spreche dafür, dass der Konsum von Koffein das Risiko für Tot- und Fehlgeburten signifikant erhöhe und das Geburtsgewicht herabsenken könne. Babys von Müttern, die während der Schwangerschaft Koffein zu sich genommen hätten, hätten außerdem ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit. Laut der britischen Zeitung “Metro“ plädiert der Wissenschaftler dafür, die Empfehlungen für Schwangere entsprechend anzupassen.

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Andere Mediziner halten an der 200mg-Grenze fest

Ungeachtet der isländischen Studie gibt es weiterhin Mediziner, die daran festhalten, dass Kaffee in geringen Mengen keine negativen Auswirkungen auf Babys hat. So sagte etwa Daghni Rajasingham vom Royal College of Obstetricians and Gynaecologists (deutsch: Geburtshelfer und Gynäkologen) gegenüber der “Metro“, Schwangere müssten keine negativen Auswirkungen auf ihr Ungeborenes fürchten, sofern sie die empfohlene Tagesdosis nicht überschreiten. Andere Studien hätten zwar gezeigt, dass ein hoher Koffeinkonsum zu Fehlgeburten, geringen Geburtsgewichten und Fettleibigkeit führen könnten. Allerdings seien diese Risiken sogar dann vergleichsweise klein, wenn Schwangere das Limit überschritten.

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