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Korken oder Schraubverschluss: Welcher Wein ist besser?

Guter Wein braucht einen richtigen Korken. Denn ein Schraubverschluss steht für minderwertige Qualität. Oder? Falsch. Der Mythos hält sich hartnäckig. Doch ob ein Jahrgang mit Korken oder Deckel verschlossen wird, kommt immer auf den Wein an.

Wine bottles
Ein Schraubverschluss sagt nichts über die Qualität eines Weines aus. (Symbolbild: Getty Images)

Es gibt diese bestimmte Sorte Weinkenner, die an einem Roten oder Weißen mit Schraubverschluss nicht mal riechen und ihn erst recht nicht kosten würden. Denn nur, wenn ein Korken mit dem traditionellen “Plopp“ aus der Flasche schießt, ist auch ein vollmundiger und guter Wein darin.

Wein mit Schraubverschluss: Woher kommt der schlechte Ruf?

Dabei liegen die Vorteile des Schraubverschlusses auf der Hand: Sie schließen gut und luftdicht ab, der Wein lässt sich leichter lagern und transportieren. Der schlechte Ruf der Schraubverschlüsse kommt aus ihrer ursprünglichen Anwendung, nur einfache “Schoppenweine“ zu verschließen, die offen in Gläser ausgeschenkt wurden. Diese Weine waren meistens keine hochwertigen Jahrgänge. Und weil ein Deckel in der Herstellung billiger ist als ein Korken, werden auch heute noch günstige Weine so verschlossen.

Wein mit Korken: Anfälliger für Bakterien und Geschmacksveränderung

Doch so hochwertig Kork als Naturprodukt auch sein mag, er hat durchaus seine Nachteile. Das Material kann bei falscher Öffnung abbrechen und in den Wein fallen. Der schöne Jahrgang bekommt dann einen “korkigen“ Geschmack. Und auch hygienische Probleme sind nicht immer auszuschließen.

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Wein-Expertin und Sommelière Elizabeth Schneider erzählte dem “The Independent“, dass der Schraubverschluss ursprünglich in Frankreich hergestellt wurde, wo Winzer "enormen Verderberaten" durch Bakterien ausgesetzt waren, die von Korkbäumen in die Korken gelangen und den Wein ruinieren können. "Der Schraubverschluss war ein Weg, das zu umgehen", erklärt sie.

In manchen Ländern schwören die Winzer auf den Schraubverschluss. In Neuseeland etwa sind rund 90 Prozent der Weine so verschlossen. Auch im Weinland Frankreich ist der Deckel sehr beliebt.

Aber muss guter Wein nicht “atmen“ können?

Nicht unbedingt. Sowohl Korken als auch Schraubverschluss sollen den Wein in der Flasche vor Sauerstoff schützen. Denn bei zu starker Oxidation schmeckt der Wein “alt“ und verliert an Aroma. Ein Korken lässt mehr Luft durch, was bei manchen Weinen gewünscht ist, bei anderen nicht.

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Insbesondere säurereiche Rotweine eignen sich laut Wein-Expertin Schneider besser für Korkverschlüsse, die ein “kleines bisschen porös“ sind, da sie durch das Mehr an Sauerstoff gewinnen. Für frische und fruchtigere Weine, wie etwa Weißwein oder Rosé, sind dagegen die Schraubverschlüsse besser.

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